Die Linke im hessischen Schwalm-Eder-Kreis hat den Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), auf Light-Apotheken zu setzen, kritisiert. Der Kreisverband fordert: „Nicht der Abbau von Apotheken, sondern die Stärkung der bestehenden Strukturen der vollversorgenden Apotheken ist das Gebot der Stunde.“
Die Arzneimittelversorgung für die ländliche Bevölkerung verschlechtert sich dem Kreisverband zufolge immer mehr. Der Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums, die Versorgung der ländlichen Bevölkerung durch sogenannte ,,Light-Apotheken“ ,,sicherzustellen“, werde diese Situation noch weiter verschärfen. Durch den Wegfall des Nacht- und Notdienstes hätten Menschen, die auf dem Land wohnen, in Zukunft keinen Anspruch mehr an Sonn- und Feiertagen sowie in der Nacht wohnortnah für ihre fiebernden Kinder ein Arzneimittel zu erwerben, heißt es weiter. „Das ist unverantwortlich.“
Die Linke fordert in einer Resolution im Kreistag, dass sich dieser für eine nachhaltige Sicherstellung der Arzneimittelversorgung der Menschen im ländlichen Raum durch die Apotheken vor Ort einsetzt. BMG-Staatssekretär Dr. Edgar Franke (SPD) solle sich „intensiv für den Erhalt eines flächendeckenden Apothekennetzes mit persönlicher Vor-Ort-Beratung“ einsetzen, weil dies von zentraler Bedeutung für die Arzneimittelversorgung auch auf dem Land sei.
Durch den Verkauf der Schwalm-Eder Kliniken an Asklepios habe der Kreis den „Ruin des Melsunger Krankenhauses mitzuverantworten“. Er sei jetzt in der Pflicht, eine weitere gravierende Verschlechterung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum zu verhindern.
APOTHEKE ADHOC Debatte