Thüringen

Lieberknecht als Nachfolgerin für Althaus? APOTHEKE ADHOC, 03.09.2009 13:00 Uhr

Berlin - 

Der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) ist zurückgetreten. Mit sofortiger Wirkung legte er außerdem sein Amt als CDU-Landesvorsitzender nieder. Gründe nannte er zunächst nicht. Damit rückt eine große Koaltion in Erfurt näher. Nun stellt sich die Frage, wer Nachfolger an der thüringischen CDU-Spitze und damit möglicher neuer Ministerpräsident wird.

Gute Chancen hat möglicherweise die derzeitige Gesundheits- und Sozialministerin Christine Lieberknecht. Lieberknecht werden gute Beziehung zu SPD-Chef Christoph Matschie nachgesagt, der wie die Ministerin Theologie studiert hat: In Fraktionsverhandlungen hatten Lieberknecht und Matschie 2004 bewiesen, dass sie konstruktiv zusammenarbeiten können.

Bislang hat sich Lieberknecht nicht zu den aktuellen Entwicklungen geäußert. Noch am Mittwoch hatte die Ministerin ihrem Chef Rückendeckung gegeben. Lieberknecht ist seit Mai 2008 Gesundheitssministerin in Thüringen und in dieser Funktion bis Ende des Jahres Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz.

Unter Lieberknecht hatte Thüringen im Bundesrat die Initiative für ein Verbot des Versandhandels mit Rx-Arzneimitteln unterstützt. Thüringen hatte sich auch dafür ausgesprochen, die AMG-Novelle wegen des hessischen Antrags für ein Pick up-Verbot an den Vermittlungsausschuss zu überweisen.

Nach den massiven Verlusten der CDU bei den Landtagswahlen war Althaus vermehrt in die Kritik geraten. Die CDU hatte am vergangenen Sonntag lediglich 31,2 Prozent der Stimmen erhalten und dadurch erstmals seit zehn Jahren die Regierungsmehrheit verloren. Als Bedingung für Sondierungsgespräche hatte die SPD, die als drittstärkste Kraft den Ministerposten in einer rot-roten Koalition nicht an die Linke abtreten will, den Rücktritt von Althaus gefordert.