Liberalisierung

ABDA: Solidarisch mit griechischen Kollegen

, Uhr
Berlin -

Griechenland steht weiterhin unter dem Einfluss seiner Geldgeber. Die Regierung muss ein Reformpaket umsetzen, das die Liberalisierung des Apothekenmarkts vorsieht. ABDA-Präsident Friedemann Schmidt empfing seinen griechischen Amtskollegen Konstantinos Lourantos. Der gesamte ABDA-Vorstand zeigte sich solidarisch mit den griechischen Kollegen. Lourantos warnte vor den Risiken der Deregulierung.

Lourantos, Vorsitzender der Panhellenic Pharmaceutical Association (PFS), berichtete von den Liberalisierungsmaßnahmen, die von Griechenland umgesetzt werden müssen. Im Reformpaket wird unter anderem bestimmt, dass OTC-Medikamente auch außerhalb von Apotheken in Supermärkten oder an Tankstellen verkauft werden können.

Zugleich muss Griechenland das Fremd- und Mehrbesitzverbot für Apotheken lockern. Bislang durfte in Griechenland ein Apotheker nur eine Apotheke führen. Nun muss der Apothekenmehrbesitz erlaubt werden. Zudem dürfen dann auch Nicht-Apotheker Eigentümer sein.

Lourantos sagte beim Treffen mit Schmidt, dass das auf Deutschland bezogene Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) von 2009 zum Fremd- und Mehrbesitzverbot nun in Griechenland wertvolle Argumente gegen eine Liberalisierung liefere. Dem Urteil nach dürfen Mitgliedstaaten Kapitalgesellschaften den Besitz von Apotheken verbieten. Entsprechende Regelungen widersprechen laut EuGH nicht dem Gemeinschaftsrecht.

Schmidt überreichte Lourantos eine Erklärung, in der er seine Solidarität mit den griechischen Kollegen bekundete: „Wir unterstützen die griechischen Apotheker in ihren Bemühungen, ein reguliertes Apothekenwesen zu erhalten, und unterstützen ihr Anliegen, das deutsche Apothekensystem als ein Vorbild für eine Reform ihres Systems zu nutzen.“

Auch der Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), Dr. Andreas Kiefer, sowie der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands (DAV), Fritz Becker, hatten das Dokument unterzeichnet.

Aufgrund der Neuwahlen in Griechenland im September hat sich die gesetzliche Umsetzung der geforderten Reformen bislang verzögert.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte