Kassenabschlag

Letzte Chance auf Einigung

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Der Spitzenverband der Krankenkassen und der Deutsche Apothekerverband (DAV) verhandeln heute zum letzten Mal über eine Absenkung des Kassenabschlags. Wenn es zu keiner Einigung kommt, sei ein Schiedsverfahren unvermeidlich, sagte der DAV-Vorsitzende Fritz Becker. „An die Adresse des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen sei daher an dieser Stelle das klare Signal gesandt, dass wir einem solchen Verfahren durchaus gelassen entgegensehen“, so Becker in der vergangenen Woche.

Bereits im Herbst 2008 war bekannt geworden, dass sich GKV-Spitzenverband und DAV auf eine Absenkung des Rabatts von 2,30 Euro auf 1,70 Euro geeinigt hatten - als Ausgleich für den Mehraufwand der Apotheken bei der Umsetzung der Rabattverträge. „Der bereits erzielte Kompromiss von 1,70 Euro ist im Nachhinein vom GKV-Spitzenverband wieder in Frage gestellt worden“, so Becker. Auf Kassenseite gebe es noch Erklärungsbedarf, sagte ein DAV-Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. Der DAV bleibe jedoch bei seiner Forderung.

Kassen und Apotheker verhandeln turnusgemäß über die Höhe des Kassenabschlags. Im Zuge der Gesundheitsreform war er im vergangenen Jahr von 2 Euro auf 2,30 Euro erhöht worden. Viele Apotheken hatten über diese finanzielle Mehrbelastung geklagt. „Gerade weil die Apotheken nicht die Ausgabentreiber in der deutschen Arzneimittelversorgung sind, sondern die politisch gewollten Kostendämpfungsmaßnahmen mit viel Aufwand konstruktiv umsetzen, muss nun endlich Schluss sein mit der unzumutbaren finanziellen Mehrbelastung“, sagte Becker.

2008 hatten die Apotheken mehr als 1,3 Milliarden Euro an Kassenabschlag gezahlt, nach 1,2 Milliarden Euro im Vorjahr.

Die Belastung durch die Rabattverträge beziffern die Apotheken auf 650 Millionen Euro pro Jahr. Dies sei das Ergebnis einer Untersuchung zum Mehraufwand bei der Umsetzung der Aut idem-Regelung, hatte Monika Koch, Vorstandsmitglied im Deutschen Apothekerverband (DAV) und Vorsitzende des Sächsischen Apothekerverbandes, im Februar bekannt gegeben. Heruntergebrochen auf 21.500 Apotheken verursachen die Rabattverträge damit in jeder Apotheke Zusatzkosten von 30.000 Euro.

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