Was bei den Apotheken die Revision ist, heißt bei den ärztlichen Kolleg:innen „Praxisbegehung“. Die Gefühlslage den Kontrollbesuchen gegenüber dürfte vergleichbar sein. Der Virchowbund will niedergelassene Ärztinnen und Ärzte mit einer Checkliste zur Vorbereitung unterstützen.
Bei der Praxisbegehung kontrollieren die Gesundheitsämter oder auch Gewerbeaufsicht, das Amt für Arbeitsschutz oder die Berufsgenossenschaft, ob die Sicherheit der Patient:innen und Praxismitarbeiter:innen gewährleistet ist. Die kontrollierten Vorgaben betreffen etwa Hygiene, Umgang mit Medizinprodukten, Abfallentsorgung oder Arbeitsschutz. Auch von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) kann eine Begehung der Praxis durchgeführt werden.
Praxisbegehung versetze Praxisinhaber:innen regelmäßig in Aufregung und Angst, so der Virchowbund. Bestenfalls raubte die Kontrolle einfach nur Zeit; schlimmstenfalls drohten Bußgelder und kostspielige Auflagen. Durchschnittlich drei Stunden dauerten die Begehungen, die immerhin vorab angekündigt würden. Allerdings sind die Praxisbegehungen kostenpflichtig – je nach Dauer und Größe der Praxis könnten Kosten von mehreren hundert Euro entstehen.
80 Maßnahmen und Tipps hat der Virchowbund daher in seiner „Checkliste Praxisbegehung“ zusammengefasst, gegliedert in vier Bereiche:
Eingeflossen seien auch konkrete Rückmeldungen von Mitgliedern des Verbandes, die bereits eine Praxisbegehung erlebt haben. So sei in einer Praxis beanstandet worden, dass es keinen „Leiterbeauftragten“ gab, der regelmäßig die Sicherheit sämtlicher kleiner und großer (Tritt-)Leitern überprüft und dokumentiert. Die „Leiterschulung“ kennen die Apotheken aus dem Bereich der Präqualifizierung.
Laut Virchowbund lauern sogar im Wartezimmer oder der Kaffeeküche oft übersehene Mängelfallen. Ergänzt wird die Checkliste durch Vorlagen für die Dokumentation der Sterilisation, Notfallpläne und Unterweisungsnachweise oder auch Musterverträge für die betriebsärztliche Betreuung.
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