Leitbilddebatte

Pharmaziestudenten wollen länger studieren

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Berlin -

Während die ABDA mit der Auswertung der Online-Debatte zum Leitbild noch beschäftigt ist, präsentiert der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) erste Ergebnisse. Der Verband hatte – nach Vorbild des offiziellen Leitbildforums – einen eigenen Online-Fragebogen entwickelt und angehende Pharmazeuten nach ihrer Meinung gefragt. Am Wochenende endete die Aktion.

An der Online-Umfrage haben nach Angaben des BPhD 1186 Studenten teilgenommen. Das entspreche 9 Prozent der Pharmaziestudierenden. Beim BPhD ist man zufrieden mit der Beteiligung: „10 Prozent war unsere Wunschquote, damit die Umfrage repräsentativ ist“, sagt Sven Lobeda, beim BPhD verantwortlich für den Bereich Studium und Lehre.

Die Angaben sind allerdings nur bedingt valide: Denn die Studenten haben in ihrer Umfrage auf individuelle Zugangscodes verzichtet. Jeder konnte – auch mehrmals – abstimmen. Die Teilnehmer sollten lediglich angeben, in welchem Semester sie studieren, ob sie bereits im Praktischen Jahr sind oder promovieren.

Lobeda zufolge war die Beteiligung im Grundstudium etwas höher als im Hauptstudium: Beim BPhD sei man überrascht gewesen, dass nur rund 40 Prozent der Teilnehmer im Hauptstudium seien, und etwa 60 Prozent im Grundstudium. Knapp 60 Teilnehmer seien frisch Approbierte gewesen.

Der Fragebogen der Studenten war einfacher gehalten als die offizielle Befragung. Acht Fragen konnten die angehenden Pharmazeuten beantworten, einige im Multiple Choice-Verfahren und andere mit einem Freitext.

Die Studenten sollten unter anderem angeben, wie wichtig sie die Rolle der Apotheke vor dem Hintergrund des demografischen Wandels einschätzen – „sehr wichtig“ oder „wichtig“ fanden 84 Prozent. Die Zusammenarbeit mit Ärzten und anderen Heilberuflern erachten demnach 78 Prozent und das Mitwirken von Patienten bei der Therapie 70 Prozent als „wichtig“ oder „sehr wichtig“.

Die Umfrageteilnehmer sollten außerdem angeben, welche Leistungen sie künftig in Apotheken sehen – und welche nicht. Wichtige Aufgaben der Apotheke bleiben demnach Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS), Medikationsmanagement und Patientenorientierte Pharmazie. An erster Stelle steht bei den Studenten aber nach wie vor die Beratung. Das ergab eine erste Auswertung der Fragebögen.

Auf Bürokratie im Arbeitsalltag können die Studenten hingegen verzichten. Viele Teilnehmer befürchten offenbar, dass Rezepturen in der Apotheke zurückgehen werden. Die Umfrageteilnehmer wünschen sich laut BPhD eine Optimierung des Studiums, eine Verlängerung der Regelstudienzeit und mehr Fort- und Weiterbildungen. Diese sollten von den Arbeitgebern unterstützt und finanziert werden.

Die Studenten sollten sich in einer weiteren Frage entscheiden, ob sie zwischen Apotheken eine „eher marktwirtschaftliche Konkurrenz“ oder ein „eher Apothekenübergreifendes Kollektiv“ erwarten. Diese Frage sei oft unbeantwortet geblieben, sagt Lobeda. 750 Teilnehmer hätten angegeben, auf diese Frage keine Antwort zu wissen oder keine Meinung zu haben. 254 erwarten demnach eher ein Kollektiv, 182 eher Konkurrenz. Auffällig war Lobeda zufolge, dass besonders Studenten im Grundstudium keine Antwort auf diese Frage wussten.

Der BPhD will die Fragebögen in den kommenden Wochen komplett auswerten und die Daten den Fachschaften zu Verfügung stellen. Diese sollen damit in den Arbeitsgruppen der Apothekerkammern die Meinung der Studenten vertreten. Die Fachschaften ruft der BPhD dazu auf, auf die Kammern zuzugehen und sich in die Diskussion einzubringen. Aus Sicht von Lobeda klappt das bereits oft problemlos.

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