Nächster Leitbild-Brandbrief von Dobbert APOTHEKE ADHOC, 13.02.2014 15:41 Uhr
Die ABDA bekommt in der Leitbild-Debatte weiter Gegenwind aus ihren Landesverbänden. Jens Dobbert, Präsident der Landesapothekerkammer Brandenburg, kritisiert in einem offenen Brief an die ABDA-Spitze insbesondere den Fragebogen auf der Plattform leitbildprozess.de. Am Vormittag hatten sich bereits der Vize des Hessischen Apothekerverbands (HAV), Hans Rudolf Diefenach, und Uwe Hansmann in einem Brandbrief an die ABDA-Spitze gewandt.
Dobbert kann und will die vorgegebenen Fragen nicht beantworten: „In diesem Fragebogen fehlen mir einfach zu viele Aussagen beziehungsweise Fragestellungen aus unserem täglichen Berufsalltag.“
Man könne den Eindruck bekommen, dass sich die Apotheker über den Fragebogen „neu erfinden sollen und alles, was wir bisher machen, über Bord werfen müssen“, so Dobbert.
Dem Kammerpräsidenten fehlt ein klares Bekenntnis zur inhabergeführten Apotheke. „Es ist nur die Rede von öffentlicher Apotheke! Eine öffentliche Apotheke kann auch Teil einer Kette sein!“ Auch zu den künftigen Aufgaben und einem dafür angemessenen Honorar fehlen Dobbert Fragen.
Beim Thema Vertriebswege sei keine Rede von Apothekenpflicht, ein Rx-Versandverbot komme nicht vor, ebenso wenig das Fremd- und Mehrbesitzverbot. „Es ist keine Rede von der betriebswirtschaftlichen Absicherung der Apotheken als Voraussetzung für die Erfüllung des Sicherstellungsauftrages“, moniert Dobbert.
Auf die Auswertung und Ergebnisse der Fragebögen beim Konvent in Berlin sei er sehr gespannt, so Dobbert. Er verweist zum Schluss auf den Wikipedia-Eintrag zum Thema Leitbild: „Nur selten haben allerdings diese Leitbilder etwas mit der tatsächlichen Unternehmenskultur zu tun; meist sind es mehr Wunschvorstellungen als Beschreibung der kulturellen Wirklichkeit.“