Leitbild-Debatte

Das diskutierende Dutzend

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Berlin -

Rund 64.000 Einladungen zur Leitbild-Debatte wurden gedruckt und Aktivierungscodes an fast alle Apotheker in Deutschland verschickt. Die Resonanz nach zwei Wochen ist ernüchternd: Insgesamt wurden bislang keine 800 Kommentare abgegeben; die Zahl der Teilnehmer ist in vielen Kammerbezirken einstellig. Eine echte Diskussion gibt es nicht. Der sogenannte Leitbildprozess lässt die Apotheker kalt.

Nach offiziellen Angaben haben sich mehr als 2000 Apotheker registriert, die meisten haben demnach den Fragebogen ausgefüllt. Die ABDA ist deshalb mit der Beteiligung insgesamt zufrieden.

An der Diskussion beteiligen sich aber deutlich weniger als 1 Prozent der Apotheker. Während rund ein Viertel aller abgegebenen Beiträge alleine aus dem Kammerbezirk Westfalen-Lippe stammt, findet in anderen Bundesländern quasi überhaupt keine Debatte statt.

Zu den sechs vorgegebenen Themenblöcken gibt es in Westfalen-Lippe 200 Einträge inklusive Antworten darauf. Allerdings gibt es in diesem Kammerbezirk einzelne sehr aktive Kommentatoren. Zum Vergleich: Im etwas größeren Kammerbezirk Nordrhein gab es am Freitagnachmittag erst 51 Beiträge.

Gemessen an der Zahl der Apotheken sind auch die Berliner Apotheker relativ aktiv, obwohl sich die Apotheker hier dezidiert zu der Debatte anmelden mussten. Mit 70 Einträgen bewegt sich die Hauptstadt auf Augenhöhe mit den Kollegen in Niedersachsen (72).

Im Verhältnis zur Anzahl der Apotheken liegen auch Baden-Württemberg (94), Hessen (53), Schleswig-Holstein (29), Thüringen (25), Sachsen-Anhalt (18) und Hamburg (14) im Durchschnitt. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass nicht nur Apothekeninhaber, sondern alle Apotheker mitdebattieren können.

Kaum diskutiert wird in den kleineren Kammerbezirken: Die Regionalseite von Bremen zählt gerade einmal drei Einträge; hier hatten nur 35 Apotheker einen Aktivierungscode beantragt. Im Saarland gibt es acht Kommentare – zu drei Themenblöcken gibt es keinen einzigen Beitrag.

In Brandenburg wurden bislang sechs Kommentare abgegeben; hier hatten nur 70 Apotheker einen Code beantragt. In Mecklenburg-Vorpommern konnten Anfang der Woche sogar nur zwei Einträge gezählt werden. Auch in Sachsen (28) ist gemessen an der Größe des Bundeslands vergleichsweise wenig los, ebenso in Bayern: 84 Beiträge kommen aus dem Freistaat.

Auffällig ist auch, dass sich kaum Kammerpräsidenten und Verbandsvorsitzende an der Debatte beteiligen. Überhaupt gäbe es ohne die wenigen Diskutanten mit mehreren Einträgen so gut wie gar keine Einträge. Außerdem gibt es eine ganze Reihe doppelter Kommentare und kritischer Anmerkungen zum Leitbildprozess an sich.

Die Apotheker können sich noch bis Freitag an der Leitbild-Diskussion beteiligen. Danach werten die Kammern die Ergebnisse einzeln aus und fassen sie zu einem Meinungsbild zusammen. Bundesweit diskutiert wird dann beim Konvent im April, bevor im Mai erneut online diskutiert wird.

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