Abrechnung mit Jens Spahn

Lauterbach will Maskendeals prüfen

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Berlin -

Der neue Bundesgesundheitsminister Dr. Karl Lauterbach (SPD) will die Maskendeals seines Vorgängers Jens Spahn (CDU) prüfen lassen. „Wir können das nicht so belassen, denn das höhlt das Vertrauen in unsere Beschaffung aus“, so Lauterbach bei seinem ersten Auftritt in der Bundespressekonferenz. „Das kann nicht so stehen bleiben, deshalb werden wir das präzise nachprüfen.“

Vor allem äußerte sich Lauterbach zu seiner Impfstoff-Inventur und der Frage nach Kinderimpfungen. Seiner Meinung nach könnte bei Moderna der Booster doch die komplette Dosis erfordern. „Es wird derzeit erwogen, die Volldosis zu applozieren“, erklärte Laurterbach am Donnerstag in Berlin. Die notwendige Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) sei aber noch nicht ausgesprochen und es sei auch unklar, ob sie überhaupt kommt, so Lauterbach. Umgekehrt gebe es aber auch Daten, wonach Biontech als Booster-Impfung auch bei halber Dosis gut wirkt. „Von daher ist da noch viel wissenschaftlich zu klären“, so Lauterbach.

Seine Hauptaufgabe sei derzeit die Sicherstellung ausreichender Impfstoffmenegen für die aktuelle Booster-Kampagne: Die laufe derzeit hervorragend, sei gar die erfolgreichste Booster-Kampagne in Europa – allerdings drohe der Impfstoffmangel, sie auszubremsen. In der laufenden Woche kämen auf 8 Millionen bestellte Dosen lediglich 4,6 Millionen gelieferte. Er rechne mit einem Gesamtbedarf von 70 Millionen Dosen im ersten Quartal. „Die können wir bis März so nicht abdecken“, sagte Lauterbach.

Er wolle aber nicht das Tempo minimieren, indem er den Impfstoff rationiert. „Ich kann die Ärzte nicht mit einer Excel-Tabelle überzeugen, dass sie genug Impfstoff hätten, derweil sie bestellen, aber ihn nicht bekommen. Ich will das einfach bedienen könne, damit wir dieses Tempo halten“, som Lauterbach. Also müsse er derzeit händeringend neuen Impfstoff organisieren und sei dazu unter anderem in Gesprächen mit Rumänien, Bulgarien, Portugal und Polen, um dort Impfstoff zu kaufen, der in den jeweiligen Ländern nicht verimpft werden kann.

Außerdem verhandele er direkt mit den Herstellern über vorgezogene Lieferungen und habe dabei am Donnerstag einen Erfolg erzielen können: 35 Millionen Dosen von Moderna würden im ersten Quartal zusätzlich geliefert. Dazu bedürfe es der Zustimmung der EU-Kommission, die am Donnerstag gekommen sei. „Wir werden es dabei nicht belassen, sondern weitermachen“, so Lauterbach.

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