Apothekerin warnt vor Hochpreiser-Szenario

„Lauterbach weiß es, tut aber nichts“

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Berlin -

Die Folgen der Apothekenreform könnten für manche Betriebe gravierend sein. Stephanie Kedziora aus Nonnweiler im Saarland kritisiert, dass Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) völlig bewusst ist, was seine Pläne für die Apotheken bedeuten könnten.

Kedziora führt die Hochwald-Apotheke. Die Inhaberin weist etwa bezüglich der Pläne, den Zuschlag von 3 auf 2 Prozent zu kürzen, auf die möglichen Auswirkungen hin. Denn bereits jetzt decke dieser bei vielen Hochpreisern „weder den Aufwand für Beratung, Lagerhaltung und Vorfinanzierung noch die finanziellen Risiken“. Etwa, wenn die Haltbarkeit überschritten werde.

Lauterbach tut nichts

Wenn die Apotheke ein teures Medikament vom Hersteller für 5000 Euro kaufe, lagere und auf eigene Kosten kühle und es nicht abgeholt werde, bleibe man auf den Ausgaben sitzen. „Im schlimmsten Fall können wir das Medikament nicht mehr zurückgeben und zahlen 5000 Euro drauf.“ Niemand erstatte solche Ausfälle. „Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach weiß das alles. Er spricht auch andauernd in Talkshows darüber. Aber er tut nichts dagegen.“ Wenn die Senkung auf 2 Prozent komme, könne das nicht mehr lange gutgehen.

Arno Wagner von der Ratsapotheke Zweibrücken betont, dass gleichzeitig der Anteil der Apotheken an den Gesamtausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) seit Jahren sinke. „Im vergangenen Jahr waren es gerade einmal 1,9 Prozent – weniger als die Hälfte dessen, was die Krankenkassen für ihre Verwaltung aufwenden.“ Gleichzeitig sparten die Apotheken dem Gesundheitssystem viel Geld: „Indem wir beraten und dadurch zum Beispiel Medikationsfehler verhindern.“

Notdienst-Erreichbarkeit nicht gefährden

Diese Leistung geschehe rund um die Uhr. Der Notdienst dürfe „nicht aufs Spiel gesetzt werden“, warnt er. Denn mit den vermehrten Schließungen vergrößert sich der Weg zur nächsten notdiensthabenden Apotheke für die Patientinnen und Patienten. „Soll wirklich auf Kosten der Gesundheit der Patienten und Patientinnen gespart werden? Dagegen wehren wir uns“, betont er.

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