Während die Gesundheitsminister und Gesundheitsministerinnen tagen, demonstrieren Ärzte, Pflegekräfte, Sanitäter und Initiativen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) stellte sich den Protesten.
Mehrere hundert Menschen mit Pflegeberufen aus ganz Deutschland haben am Mittwoch am Rande der Gesundheitsministerkonferenz in Travemünde demonstriert. Auch Studierende und Patienteninitiativen beteiligten sich an der Aktion. Aus Sicht der Gewerkschaft Verdi geht es statt um eine bestmögliche Versorgung um betriebswirtschaftliche Effizienz und Profitmaximierung. Lauterbach stellte sich den Demonstranten und kündigte eine Stärkung des Pflegeberufs an.
Die Hausärztin Astrid Ewald aus Büsum an der Nordsee warnte, die geplanten Reformen führten nicht zu mehr Qualität. „Weil das Gesamtbudget für alle Praxen unverändert bleiben soll, müssen wir noch mehr Patienten in der gleichen Zeit durchschleusen. Ich weiß nicht, wo das eine Verbesserung sein soll.“ Auch das Bündnis Klinikrettung, in dem rund 20 Initiativen von Klinikbeschäftigten zusammengeschlossen sind, zeigte sich skeptisch: „Mit der Krankenhausreform von Minister Lauterbach werden bundesweit hunderte Kliniken geschlossen oder in ihrem Behandlungsspektrum herabgestuft.“
Eine besondere Fotoausstellung präsentierte das Bündnis #NichtGenesen. Es stellte Fotos von Long-Covid-Patienten an der Promenade aus. Auf Transparenten forderten sie, bei der Versorgung müssten Haus- und Fachärzte sowie die ambulante Versorgung Hand in Hand arbeiten.
APOTHEKE ADHOC Debatte