Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erwartet wachsende Herausforderungen für das Versorgungssystem durch eine deutliche Zunahme von Krebserkrankungen und Demenz. Bei beidem gebe es derzeit keine guten Wege der Vorbeugung, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch bei der Konferenz „Europe 2023“ der Zeit-Verlagsgruppe.
In Europa sei bis 2035 mit einer Zunahme der an Krebs erkrankten Menschen um 25 Prozent zu rechnen. „Das ist drastisch.“ Bei vielen aus der Generation der Babyboomer seien Risikofaktoren dafür auch bereits eingetreten. Die Gesundheitssysteme in Europa seien auf eine solche Belastung bei den Kliniken teils noch nicht eingestellt.
Lauterbach hob in diesem Zusammenhang die Pläne für eine große Reform der Krankenhausversorgung in Deutschland hervor. Ziel sei eine „tolle Ausstattung“, so dass Kliniken die Versorgung erbringen könnten. Nach Vorschlägen einer Regierungskommission sollen Krankenhäuser stärker von wirtschaftlichem Druck befreit und nach neuen Kriterien honoriert werden – unter anderem mit einem gesicherten Anteil allein für das Vorhalten von Leistungsangeboten. Lauterbach wies Einwände zurück, es sollten kleinere Häuser eliminiert werden. „Das ist einfach Unsinn.“
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