Omikron-Welle

Lauterbach setzt auf hohe Booster-Quote in Apotheken

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Berlin -

Omikron könnte zu rasant steigenden Infektionszahlen führen, entsprechend bereitet man sich im Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf Krisenszenarien vor. Dabei geht es auch darum, bei größeren Personalausfällen die medizinische Versorgung zu sichern. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hofft auf eine möglichst hohe Booster-Quote in Arztpraxen, Kliniken und Apotheken.

Noch könne man nicht sagen, ob und wie stark die Omikron-Welle die sogenannte Kritischen Infrastruktur (KritIs) treffe. „Wir modellieren diese Entwicklungen und treffen intensive Vorbereitungen“, so Lauterbach. Dabei gehe es nicht nur um den medizinischen Bereich, sondern auch um Polizei und Feuerwehr, Strom und Wasser und auch die Lebensmittelversorgung. „Wir wissen nicht, ob und wann diese Bereiche so stark getroffen werden, dass unsere Notfallpläne greifen müssen. Wir hoffen, dass wir das noch abwenden können.“

Praxen, Apotheken und Kliniken seien selbstverständlich zentral für die Versorgung der Bevölkerung, so Lauterbach. Aus früheren Wellen habe man eine gewisse Erfahrung. Außerdem hoffe er, dass man besser gewappnet sei: Nach seiner Kenntnis gebe es in diesen Einrichtungen eine sehr hohe Impfquote, sodass das Personal hoffentlich geschützt sei. „Der Booster hat größte Bedeutung.“

Allerdings mache man Pläne für Fälle, in denen etwa Kliniken nicht vollumfänglich betrieben werden könnten. Denkbar sei, Rehakliniken dann in die Akutversorgung einzubinden. „Jetzt hoffen wir aber noch, dass wir solche Szenarien abwenden können.“

Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Gassen, bestätigte, dass in den Praxen die Booster-Quoten sehr hoch seien. Hinzu komme, dass Praxen und Apotheken dezentral seien, sodass bei einzelnen Ausfällen nicht die Struktur gefährdet sei. Man müssse sich aber darauf einstellen, dass es regional zu stärkeren Belastungen komme. Dann müsse man die Versorgung etwa durch Vernetzung aufrechterhalten. „Ich bin zuversichtlich, dass es in der Fläche nicht dazu kommt, denn Praxen und Apotheken sind resilient.“

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