„Wir bleiben heute geschlossen, weil Lauterbach uns Antworten schuldet“, heißt es auf dem Plakat zur nächsten Protestaktion im Rahmen des Deutschen Apothekertages (DAT). Dabei schuldet Lauterbach den Apotheken keine Antworten, sondern Geld. Und das werden sie wohl auch nicht bekommen, wenn sie am 27. September die Mittagspause verlängern und den Livestream vom DAT anschauen.
Sechs Fragen soll der Minister auf dem Deutschen Apothekertag (DAT) beantworten – spätestens. Fragen, die weit entfernt sind von der Apothekenrealität und den zehn Forderungen der Abda aus dem Sommer. Selbst „Armin“ kommt noch einmal ins Spiel: Patient:innen sollen Anspruch auf ein interprofessionelles Medikationsmanagement bekommen. Zählt nicht die Medikationsanalyse längst zu den pharmazeutischen Dienstleistungen, für die Millionen Euro zur Verfügung stehen, die aber nicht abgerufen werden? Hier müssten erstmal die Apotheken liefern – aber wie bei Personalmangel, Lieferengpässen und Bürokratiemonstern?
Damit, dass Lauterbach die vorab zugesandten Fragen schon vor dem DAT beantwortet, rechnet man selbst bei der Abda nicht. Daher soll weiter eskaliert werden. Die Verbände sollen den Apotheken „empfehlen“, für die Zeit der Rede von Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening und Lauterbach – von 13 bis 16 Uhr – die Türen zu schließen. Praktisch die Mittagspause verlängern. An einem Mittwoch. Warum Mittwoch? Weil der DAT seit Monaten geplant sei und jetzt nicht einfach umgeplant werden könne.
Und so gibt es am „Tag der Antworten“ wieder eine „Eskalation light“ – die den Minister wohl darin bestärken dürfte, dass er vor dem zahnlosen Tiger keine Angst haben muss. Schließlich liefern die Apotheken jeden Tag – so oder so. Und was passiert eigentlich mit den Antworten – sofern Lauterbach diese liefert. Wird dann das Apothekenhonorar erhöht, das seit Jahren nicht erhöht, dafür aber vorübergehend durch die Erhöhung des Kassenabschlags gesenkt wurde und die Apotheken allein in diesem Jahr 115 Millionen Euro kostet? Was passiert, wenn es keine Antworten gibt? Die Abda arbeitet an einem Plan B. Geht dann die Strategie „Wenn nicht, dann ...“ in die nächste Runde?
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