Heute hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) das Gutachten des Sachverständigenrats zum Fachkräftemangel im Gesundheitswesen in Empfang genommen. In nahezu allen Bereichen fehlt das Personal – auch in den Apotheken. An seinen Plänen zu Apotheken ohne Präsenzapotheker hält Lauterbach daher fest. Die geplante Reform solle, so der Minister, in den nächsten Wochen kommen.
Als „ein Kernproblem – wenn nicht das Kernproblem“ bezeichnete Lauterbach heute den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen, der sich aufgrund des demografischen Wandels in den nächsten Jahren noch verschärfen werde. In zehn Jahren, so der Minister, werden rund 50.000 Ärztinnen und Ärzte fehlen – schon jetzt seien 5000 Hausarztpraxen unbesetzt. Gleichzeitig würde der Bedarf in den nächsten Jahren weiter steigen.
Mit den jetzigen Strukturen sei dieses Problem nicht zu lösen. Reformen seien daher notwendig. Der Minister setzt dabei insbesondere auf die Telemedizin, auch in der ambulanten Struktur, die sektorübergreifende Versorgung, Bürokratieabbau und Förderung von Studienplätzen.
Auch in den Apotheken sei der Fachkräftemangel ein Problem. „Die Apothekenreform ist weitgehend fertig“, sagte Lauterbach auf Nachfrage. Die Reform werde, wie auch andere Reformvorhaben etwa bei Notfallversorgung, in den nächsten Wochen kommen.
An seinen Plänen zu Apotheken ohne Approbierte hält der Minister fest. „Wir werden es nicht schaffen, Apothekenstandorten allesamt so zu betreiben, dass immer ein Präsenzapotheker da ist.“
Telepharmazie werde in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, wie auch bei den Ärzten. Immerhin: Notdienste sollen besser vergütet werden und der Betrieb weiter „liberalisiert“ werden. Inwieweit gegen die sinkende Anzahl PTA vorgegangen werden soll, sagte der Minister nicht.
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