Marktfreigabe

Lauterbach für Apothekenketten APOTHEKE ADHOC, 19.12.2008 14:03 Uhr

Berlin - 

Wenige Tage nachdem Generalanwalt Yves Bot in seinen Schlussanträgen das Fremdbesitzverbot für Apotheken zur Sache der Mitgliedsstaaten erklärt hat, drängt der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach mit der Forderung nach einer politischen Lösung an die Öffentlichkeit: In einem Interview mit dem Magazin „Spiegel“ hält Lauterbach an einer Liberalisierung des deutschen Apothekenmarktes fest: „Arzneien wären ohne jeden Sicherheitsverlust preiswerter und bequemer zu haben, wenn es das Fremd- und Mehrbesitzverbot für Apotheker nicht gäbe“, meinte Lauterbach.

Nötig sei eine Reform des Apothekenrechts, um auch Kapitalgesellschaften wie der Celesio-Tochter DocMorris den Betrieb einer Apotheke zu gestatten, heißt es im Vorabbericht. Lauterbach forderte den Gesetzgeber auf, das Fremd- und Mehrbesitzverbot zu kippen.

Doch damit dürfte er derzeit wenig Erfolg haben: Zuletzt hat Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) wiederholt bekräftigt, dass sie an der heutigen Regelung festhalten will. Auch unter den anderen Parteien gibt es - mit Ausnahme der Bundestagsfraktion der Grünen - keine Befürworter von Apothekenketten.

Bot hatte argumentiert, dass die Qualität der Arzneimittelabgabe „in engem Zusammenhang mit der Unabhängigkeit, die ein Apotheker bei der Erfüllung seiner Aufgabe wahren muss.“ Folgen die Richter seiner Empfehlung - und in den meisten Fällen tun sie dies - darf Deutschland am Konzept der inhabergeführten Apotheke festhalten.