Digitalisierung als Treiber

Lauterbach: 30 bis 50 Kassen reichen

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Berlin -

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich für eine Reduzierung der Krankenkassenanzahl ausgesprochen. Statt der aktuell 95 verschiedenen gesetzlichen Kassen, würden auch 30 bis 50 ausreichen, erklärt der Minister in einem Interview mit der Bild. Die Entwicklung gehe bereits seit Jahren ohnehin in Richtung einer stärkeren Konzentration.

„Ich finde es richtig, die Zahl der Krankenkassen zu reduzieren“, erklärte der Gesundheitsminister in einem Interview. Schließlich würde sich hier sehr viel doppeln. Außerdem hätten viele Krankenkassen gar nicht die kritische Größe, um viele Versorgungsangebote für ihre Versicherten gerade im Bereich Vorsorge anzubieten, betonte Lauterbach. „Aus meiner Sicht würde es voll ausreichen, wenn wir 30 bis 50 Krankenkassen hätten. Mehr braucht man sicherlich nicht.“

Der Prozess gehe ohnehin in diese Richtung. Tatsächlich sinkt die Anzahl unterschiedlicher Kassen seit Jahren beständig. Laut GKV-Spitzenverband gab es 1970 noch 1815 Krankenkassen, 1990 waren es bereits nur noch 1147. Bis 2000 sank die Zahl auf 420 – heute sind es noch 95. „Das ist also gut so“, bekräftigt Lauterbach.

Man habe diese Entwicklung dem Markt überlassen und werde den Prozess noch eine ganze Weile beobachten, schätzt der Gesundheitsminister. In der Digitalisierung erkennt er einen wesentlichen Treiber für die weitere Konsolidierung der Krankenkassen. Durch neue digitale Angebote könnten Kassen verstärkt eigene Versorgungsleistungen anbieten und Patient:innen in der Prävention unterstützen. Das führe in der Folge zu einer weiteren Konzentration und Reduktion der Gesamtzahl an Krankenkassen in Deutschland.

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