Pflege

Laumann: Pflege-Dumping im Norden dpa, 06.06.2015 09:46 Uhr

Nord/Südgefälle in der Pflege: Karl-Josef Laumann kritisiert Lohndumping bei der Versorgung von Patienten. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann, rügt den Preiskampf und die Lohndrückerei in der Pflegebranche. Dies mache ihm Sorgen, sagte der CDU-Politiker der Neuen Osnabrücker Zeitung. Der Wettbewerb müsse sich zuallererst an der Qualität orientieren und nicht am Preis.

Bedenklich sei insbesondere die Situation im Norden, sagte er. Fairer gehe es „im Wesentlichen“ im süddeutschen Raum zu, und auch in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen. Eine Altenpflegefachkraft in Niedersachsen verdiene im Schnitt im Monat fast 500 Euro weniger als ihre Kollegen in Nordrhein-Westfalen, sagte Laumann.

Neben einer fairen Bezahlung für Pflegekräfte müsse sich auch die Arbeitsbelastung in den Einrichtungen verringern, forderte Laumann. Dazu gehöre auch die Verringerung der Bürokratie, etwa in der Pflegedokumentation.

Je nach Rechnung gehen Experten davon aus, dass in der älter werdenden deutschen Gesellschaft bis 2025 zwischen 150.000 und 370.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt werden.