Praxisgebühr

Lanfermann kontert Straubinger

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Die FDP-Forderungen nach einer Abschaffung der Praxisgebühr hat Max Straubinger, gesundheitspolitischer Sprecher der CSU-Bundestagsfraktion, als Pläne aus dem „Tollhaus Bundesgesundheitsministerium“ bezeichnet. Die Reaktion der Liberalen folgt prompt: Die Äußerungen des CSU-Politikers seien „nicht recht nachvollziehbar und auch nicht hilfreich für eine konstruktive Diskussion“, schießt Straubingers Kollege aus der FDP, Heinz Lanfermann, zurück.

„Die Abschaffung der Praxisgebühr wäre der beste Weg, den Versicherten ein Teil dieses Geldes zurückzugeben und gleichzeitig ein bürokratisches und sinnloses Instrument abzuschaffen“, so Lanfermann weiter. Alternativ böte sich eine Aussetzung der Gebühr für zwei bis drei Jahre an. Dann könnten gemeinsam Modelle entwickelt werden, „um die von der Praxisgebühr nicht erfüllte Steuerungsfunktion auf anderem Wege zu erreichen.“ Lanfermann zufolge sind die Berechnungen des BMG zu Einnahmeausfällen bei Haus-, Fach- und Zahnärzten bei einer Abschaffung der Gebühr eine „wichtige Voraussetzung für weitere ernsthafte Gespräche“.

Unterstützung erhält die FDP von den Kassenärzten. Dr. Andreas Köhler, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), rechnet vor, dass jeder niedergelassener Arzt und sein Team jährlich 120 Stunden aufwendeten, um die 10 Euro einzubehalten und zu quittieren. Jährlich entstünden pro Praxis Bürokratiekosten von 4100 Euro, bundesweit seien es 360 Millionen Euro. Hinzu käme der Aufwand für Mahnverfahren.

 

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