Als das Wahlprogramm der Union vor einigen Wochen bekannt wurde, ging ein Raunen durch die Apothekerschaft. Schließlich war dort von „rollenden Apotheken“ die Rede. Kurz vor der Landtagswahl in Hessen wird die dortige CDU noch konkreter und fordert in ihrem Wahlprogramm einen „Apothekerbus“. Der derzeitge Koalitionspartner FDP dürfte damit nicht übereinstimmen.
In Hessen stehen am 22. September zwei Wahlen an: die Bundestagswahl und die Wahl eines neuen Landtags. Derzeit wird das Land von einer Koalition aus CDU und FDP regiert.
In ihrem Wahlprogramm spricht sich die Partei von Gesundheitsminister Stefan Grüttner (CDU) für rollende Apotheken aus. Mobile Arzt- und Apothekendienste müssten aufgebaut und unterstützt werden, „um die ärztliche und pharmazeutische Versorgung auf dem Land sicherzustellen“.
So sollten Konzepte zur Sicherstellung der Landversorgung weiterentwickelt werden, wie zum Beispiel durch mobiles medizinisches Fachpersonal („rollende Arztpraxis“, „Apothekerbus“) und den Ausbau Medizinischer Versorgungszentren (MVZ).
Weiterhin fordert die CDU Hessen, den ärztlichen Bereitschaftsdienst und den Apothekennotdienst zu koordinieren und abzustimmen. Belastende, weite Fahrten für Patienten und Angehörige sollten vermieden oder zumindest minimiert werden.
Der Koalitionspartner der CDU, die FDP Hessen, hat andere Vorstellungen zum Apothekenmarkt. „Die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln muss gewährleistet bleiben. Um ein weiteres Apothekensterben im ländlichen Raum zu verhindern, ist es notwendig, dass die Apotheken finanziell ausreichend ausgestattet und von unnötiger Bürokratie entlastet werden.“
So sollten nach den Vorstellungen der Liberalen Mehrbelastungen, die durch Organisationen wie zum Beispiel Krankenkassen (Rabattverträge, Hilfsmittelverordnung) verursacht werden, vermieden werden.
In den Wahlprogrammen von SPD, Linke und Grünen in Hessen finden sich keine gesonderten Aussagen zum Apothekenmarkt.
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