Landtagswahl

SPD: Apothekenbusse für Brandenburg

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Berlin -

Die Brandenburger SPD hat gestern ihr Wahlprogramm für die Landtagswahl im September vorgestellt: Im Bereich der Gesundheitspolitik ist der „Brandenburg-Plan“ geprägt von dem Ziel einer flächendeckenden Versorgung. Dafür will die SPD „bewährte Ansätze fortsetzen und neue Wege gehen“. Dazu gehört auch die Einführung von Apothekenbussen.

In dem am Wochenende vom SPD-Landesvorstand einstimmig beschlossenen Wahlprogramm heißt es: „Wir wollen die rechtlichen Voraussetzungen dafür schaffen, dass Apothekenbusse Menschen in abgelegenen Regionen in Zukunft besser mit Medikamenten versorgen können.“

Außerdem will die SPD das Konzept der Gemeindeschwester AGnES auf alle dünn besiedelten Regionen ausdehnen und sich für eine bessere Entlohnung ihrer Leistungen einsetzen. „Ziel ist es, medizinische Leistungen auch durch nicht-ärztliche Professionen erbringen zu lassen“, schreiben die Sozialdemokraten. Auf diese Weise sollen die Versorgung gesichert und Ärzte entlastet werden.

Medizinische Versorgungszentren (MVZ) sollen ausgebaut werden. Die SPD plant, Kommunen dabei zu unterstützen, eigene MVZ einzurichten, wo Ärztemangel bestehe. Außerdem soll der Einsatz von Telemedizin verstärkt werden, um das „Zusammenspiel von Techniken, Patienten und Ärzten“ zu verbessern.

Um dem Ärztemangel entgegen zu wirken, soll gemeinsam mit den Kommunen ein Stipendienprogramm für Medizinstudenten eingerichtet werden, die sich verpflichten, nach ihrem Studium zehn Jahre lang in Brandenburg zu praktizieren. Da nirgendwo in Deutschland mehr Menschen pro Praxis betreut würden als in Brandenburg, will sich die SPD dafür einsetzen, „dass unsere Ärzte die notwendigen Mittel der Krankenversicherung zur Verfügung gestellt bekommen“.

Das Wahlprogramm soll in den kommenden Wochen diskutiert werden, bevor es Anfang Mai auf dem Landesparteitag der SPD im Havelland endgültig verabschiedet werden soll.

Die Idee, Busse in der Versorgung einzusetzen, ist in Brandenburg nicht neu: Seit Ende 2012 werden in Brandenburg Patientenbusse getestet, die Menschen in dünn besiedelten Regionen zu Haus- und Fachärzten bringen. „Wir benötigen regionale Lösungen für die dort vorhandenen Probleme“, hatte Gesundheitsministerin Anita Tack (Die Linke) zum Projektstart erklärt.

In Brandenburg regiert seit 2009 eine rot-rote Koalition – die einzige in Deutschland. Die SPD war bei der damaligen Landtagswahl auf 33 Prozent gekommen, die Linke erhielt 27,2 Prozent der Stimmen.

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