Apothekerin kandidiert für FDP Lothar Klein, 11.02.2016 08:05 Uhr
Im Augenblick stehen die Chancen für Apothekerin Dr. Andrea Kanold gar nicht so schlecht, für die FDP wieder in den baden-württembergischen Landtag einzuziehen. Die jüngsten Umfragen sehen die Freien Demokraten bei 6 Prozent. Sollte die Inhaberin der Salinen-Apotheke in Bad Dürrheim tatsächlich den Sprung ins Landesparlament schaffen, will sie ihre Apotheke weiterführen.
„Ich bin mit Leib und Seele Apothekerin und werde auf jeden Fall da bleiben“, versichert Kanold. Allerdings lässt ihr der Wahlkampf derzeit nur wenig Zeit für die Salinen-Apotheke. Mehrmals in der Woche ist sie für die FDP unterwegs, 30 bis 40 Stunden gehen dabei drauf. Eine angestellte Apothekerin, mit der sie sich abspricht, vertritt sich dann in der Offizin.
Darüber, wie es nach einer erfolgreichen Wahl weitergeht, hat sie sich bereits Gedanken gemacht. „Ich werde dann eine Apothekerin finden, die mich vertritt“, erzählt sie. 1999 übernahm sie die Apotheke, in der sie auch das Praktikum gemacht hat. Wie viel Zeit sie als Landtagsabgeordnete in Stuttgart verbringen wird, lässt sich erst bemessen,wenn die Aufgaben in der möglichen neuen FDP-Fraktion verteilt sein werden.
Sie selbst gibt der FDP noch bessere Chancen auf den Einzug in den Landtag als die Meinungsforscher. Kanold hält ein Ergebnis von 7 Prozent für die Freien Demokraten für erreichbar. „Der Wahlkampf läuft gut“, sagt sie.
Immerhin ist die baden-württembergische FDP die einzige Partei, die sich in ihrem Wahlprogramm ausdrücklich für die Apotheker stark macht. Das geht aufs Kanolds Einfluss zurück: „Wir werden die wohnortnahe, qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung durch die selbständig, unternehmergeführten Apotheken stärken“, heißt es dort.
Kanold kandidiert als Direktkandidatin der Freien Demokraten für den Wahlkreis 54 Villingen-Schwenningen. Ihre Kandidatur wurde von der FDP-Basis einstimmig unterstützt. Neben der Zukunft der Apotheken steht für Kanold das Thema Bildung ganz oben auf der Agenda. Ferner liegen ihr der Erhalt des Mittelstandes sowie der Ausbau und Pflege der bestehenden Infrastruktur am Herzen. Für wichtig hält sie zudem den landesweiten Zugang zu schnellen Internetverbindungen.
2011 zog die FDP mit 5,3 Prozent Stimmenanteil und sieben Sitzen in den Stuttgarter Landtag ein. Im einstigen Stammland holten die Freien Demokraten früher deutlich zweistellige Ergebnisse. Der Rekordwert von 18 Prozent im Jahr 1952 liegt aber schon Jahrzehnte zurück.