Landtagswahl

AfD vor CDU in Mecklenburg-Vorpommern

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Berlin -

Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern haben die SPD und CDU an Zustimmung verloren. Die Sozialdemokraten bleiben zwar stärkste Kraft, doch an zweiter Stelle folgt bereits die AfD. Die Linke musste dagegen ebenfalls Verluste hinnehmen, für die Grünen reichte es nicht für den Wiedereinzug. FDP und NPD scheiterten deutlich an der 5-Prozent-Hürde.

Nach dem vorläufigen Ergebnis hat die SPD um Ministerpräsident Erwin Sellering 30,6 Prozent geholt und konnte sich somit als stärkste Partei in Mecklenburg-Vorpommern behaupten. Sie erhält 26 Sitze.

Die mitregierende CDU fällt auf 19 Prozent beziehungsweise 16 Sitze zurück. Neue zweitstärkste Kraft ist die AfD. Die Partei erreichte aus dem Stand 20,8 Prozent der Stimmen, was 18 Sitzen im Parlament entspricht. Für die Linke stimmten 13,2 Prozent; auf die Partei entfallen demnach 11 Sitze. Die Grünen erreichten 4,8 Prozent und verpassten damit knapp den Einzug ins Parlament.

Im Vergleich zu den vorangegangenen Landtagswahlen im Jahr 2011 mussten alle Parteien im Landtag Verluste hinnehmen: Die SPD holte knapp 5 Prozentpunkte weniger als vor fünf Jahren. Die CDU verlor 4 Prozentpunkte. Die Linke stürzte um 5,2 Prozentpunkte ab.

Die Grünen haben prozentual am meisten Stimmen verloren. Nach fast 9 Prozent bei der vergangenen Wahl scheiterten sie knapp an der 5-Prozent-Hürde. Die Einbußen lagen bei 3,9 Prozent. Aus dem Landtag geflogen ist auch die NPD, die es 2011 mit 6 Prozent der Stimmen noch knapp ins Parlament geschafft hatte. Jetzt scheiterten die Partei mit 3 Prozent deutlich.

Wie bei der vergangenen Wahl hat es die FDP mit 3 Prozent der Stimmen erneut nicht in den Landtag geschafft. Ein kleines Plus von 0,2 Prozent half den Liberalen nicht.

Sellering ist bereits seit acht Jahren Ministerpräsident in Mecklenburg-Vorpommern und wird es wohl noch eine weitere Legislaturperiode bleiben. Theoretisch könnte seine Partei mit der CDU erneut eine große Koalition bilden. In dieser Konstellation wird das Bundesland seit zehn Jahren regiert.

Denkbar wäre auch eine Koalition zwischen SPD und Linken. Die Parteien kämen zusammen auf 37 Sitze und lägen damit denkbar knapp über der absoluten Mehrheit von 36 Sitzen. In beiden Fällen wird nun die AfD eine zahlenmäßig starke Oppositionsfraktion bilden.

1,3 Millionen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern waren wahlberechtigt; 61,6 Prozent gaben ihre Stimme ab. Bei der Wahl 2011 hatte die Wahlbeteiligung einen historischen Tiefstand erreicht; nur 51,5 Prozent stimmten ab. Um die 71 Sitze im Schweriner Parlament bewarben sich 17 Parteien und sieben Einzelkandidaten.

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