Ärztepräsident Dr. Klaus Reinhardt warnt vor sozialer Ausgrenzung, falls die erwarteten Corona-Selbsttests zu teuer werden. Reinhardt warnte zudem vor einer Scheinsicherheit negativer Testergebnisse, die zu einem sorglosen Umgang mit den Gefahren des Virus verleiten könnten.
Die Tests müssten nicht nur zuverlässig und einfach handhabbar sein, sondern dürften auch nicht zu Ausgrenzung führen, etwa wenn sie bei der schrittweisen Öffnung von Kulturveranstaltungen und des Freizeitsports zum Einsatz kämen, sagte der Präsident der Bundesärztekammer den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
„Voraussetzung dafür ist, dass ausreichend Tests zur Verfügung stehen und dass sie für alle Menschen bezahlbar sind“, so Reinhardt. Es dürfe nicht dazu kommen, dass sich Einkommensschwache die Tests nicht leisten könnten.
Das zuständige Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hofft auf eine Zulassung erster Selbsttests im März. In Österreich werden sie bereits in Schulen eingesetzt. Sie sind insbesondere geeignet, eine hohe Virenlast nachzuweisen. Das bedeutet, dass Personen, die stark ansteckend sind, rasch erkennbar sind – aber auch, dass Infizierte mit geringer Virenlast möglicherweise nicht entdeckt werden.
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