Honorarreform

KVen stehen vor Zerreißprobe

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Drei Monate nach dem Start der Honorarreform für die niedergelassenen Ärzte stellt die Kassenärztliche Vereinigungen Bayern (KV) das System grundsätzlich in Frage. Bei einer Krisenklausur trafen sich heute die 60 Mitglieder der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), um über die Folgen der jüngsten Reform und die Zukunftsfähigkeit der ärztlichen Selbstverwaltung zu debattieren.

Im Vorfeld des Treffens hatte der Chef der KV-Bayern, Dr. Axel Munte, massive Vorwürfe gegen die eigene Standesvertretung erhoben. Munte forderte einen radikalen Umbau des Systems und notfalls seine Auflösung. „Unsere Organisation ist nur noch ein Sinnbild des gierigen Arztes“, sagte Munte der „Süddeutschen Zeitung“.

Der bayerische KV-Chef appellierte an die Vertreterversammlung, einen grundlegenden Reformprozess einzuleiten. In deren Mittelpunkt müsse die qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten stehen. „Wenn uns diese Reform der KV nicht gelingt, sollten wir sie abschaffen und in eine privatwirtschaftliche Organisation überführen, ohne Zwangsmitgliedschaft und ohne Körperschaftsstatus“, so Munte weiter.

Anhaltende Proteste der Kassenärzte und die Kritik an den Umverteilungseffekten der Vergütungsreform haben bei den KVen für große Verunsicherung gesorgt. Selektive Versorgungsverträge, der Verlust des Verhandlungsmonopols bei den Hausarztverträgen sowie das schwindende Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Selbstverwaltung angesichts regionaler Einkommenseinbußen machen nach Auffassung einiger Ärztefunktionäre eine grundlegende Debatte über das KV-System notwendig.

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