Pflegeversicherung

Kritik an privater Pflegeversicherung

, Uhr

Die von Union und FDP geplante private Pflege-Zusatzversicherung stößt auf Kritik bei der Opposition. Die Koalitionsspitzen hatten sich auf ein Modell verständigt, bei dem Bürger für zusätzliche private Pflegevorsorge einen Zuschuss von monatlich fünf Euro erhalten sollen.

Demnach sollen alle Bürger den Zuschuss ab 2013 bekommen, die zusätzlich zur gesetzlichen Versicherung privat für den Pflegefall vorsorgen. Er wird unabhängig vom Einkommen für gesetzlich und privat Versicherte gewährt.

SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles forderte dagegen die Stärkung des solidarischen Pflegesystems. „Jetzt nutzen diese 5 Euro doch in Wahrheit nicht der Vorsorge, sondern vor allem der Versicherungswirtschaft“, sagte sie im ARD-Morgenmagazin. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sprach von einer Verschwendung von Steuermitteln: „Da wird eine Nullrendite mit hohen Verwaltungskosten bezuschusst“, sagte er der Passauer Neuen Presse.

Die Pflegeversicherung wurde 1995 als Pflichtversicherung eingeführt. Sie deckt jedoch nur einen Teil der Kosten ab. Die Beiträge teilen sich Arbeitgeber und -nehmer. Zwischen 1999 und 2009 stieg die Zahl derer, die sich allein nicht mehr helfen konnten, um 16 Prozent auf 2,34 Millionen. Experten erwarten, dass es bis 2030 etwa 3,4 Millionen Pflegebedürftige gibt.

Bis 2013 müssen Männer und Frauen für die private Vorsorge unterschiedliche Beiträge zahlen. Je nach Alter zahlt ein Mann, der alle drei Pflegestufen absichern will, monatlich zwischen elf und 37 Euro. Für Frauen liegen die

Beträge zwischen 17 und 57 Euro. Anschließend greifen die neuen „Unisex-Tarife“.

 

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte