Die meisten Internetapotheken werden von Kriminellen betrieben. Zu diesem alarmierenden Urteil kommt das Onlineportal MarkMonitor, das sich mit Sicherheitsfragen im Internet beschäftigt. Qualität und Herkunft der Medikamente der meisten Onlineanbieter seien mehr als zweifelhaft, die wenigsten Unternehmen veröffentlichten ihre Zulassung. Sicherheitsvorkehrungen, die ansonsten im elektronischen Handel Standard seien, gebe es nicht.
Rezeptpflichtige Medikamente wurden in zehn Prozent der 3.160 untersuchten Online-Apotheken ohne Vorlage eines Rezept abgegeben, so der Bericht. Darüber hinaus seien bei mehr als der Hälfte der Anbieter die persönlichen Daten der Kunden komplett ungeschützt.
Hierzulande ist das Problem mit illegalen Internetapotheken noch vergleichsweise gering: 2 Prozent aller Internet-Medikamentenshops sind laut MarkMonitor in Deutschland gehostet; in den USA sind 59 Prozent der untersuchten Versender angesiedelt. „Sich überlebenswichtige Medikamente billig im Internet zu besorgen, kann Leib und Leben gefährden“, rät MarkMonitor-Präsident Irfan Salim zur Vorsicht.
Untersucht wurden zudem 21 Medikamenten-Zwischenhändler im Internet. Da viele von ihnen Arzneimittel unverpackt anböten, gerate die komplette Versorgungskette der Medikamente unter Verdacht. Gefälschte und damit gefährliche Medikamente ließen sich leicht untermischen, heißt es in dem Bericht. Die fragwürdigen Internet-Apotheken stellten nicht nur eine Gefahr für die Gesundheit der Kunden dar, sie bedrohten auch den Wert bekannter Medikamentenmarken, so MarkMonitor.
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