Krankenkassen

Zusatzbeiträge: DAK will 16,1 Prozent

, Uhr aktualisiert am 18.12.2015 12:08 Uhr
Berlin -

Der Verband der Ersatzkassen (vdek) hat vor einem großen Anstieg der Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gewarnt. Die von den Versicherten alleine zu tragenden Zusatzbeiträge würden bis 2020 auf zwei Prozent zulegen, wenn der Gesetzgeber nicht reagiere, sagte die vdek-Chefin Ulrike Elsner. Damit lägen die Gesamtbeiträge zur Krankenversicherung bei 16,6 Prozent. Am Freitag werden die meisten Krankenkassen ihren Zusatzbeitrag für 2016 bekanntgeben.

Die DAK-Gesundheit hebt ihren Beitragssatz im kommenden Jahr um 0,6 Prozentpunkte auf 16,1 Prozent an. Das beschloss der Verwaltungsrat der mit 6,1 Millionen Versicherten drittgrößten gesetzlichen Krankenkasse am Freitag. Die Erhöhung müssen alleine die Versicherten über den Zusatzbeitrag schultern. Er steigt von 0,9 auf 1,5 Prozent. Für Mitglieder bedeutet das Zusatzkosten von bis zu 25 Euro im Monat. Der Anteil des Beitragssatzes, den Arbeitgeber und Arbeitnehmer jeweils zur Hälfte bezahlen, ist gesetzlich festgeschrieben und liegt bei 14,6 Prozent.

Über dem von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) prognostizierten durchschnittlichen Satz von 15,7 Prozent liegen nach Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ auch die IKK Classic, die Knappschaft, die AOK-Rheinland/Hamburg und die Ersatzkasse KKH. Die derzeit größte Kasse, die TK, will ihren Zusatzbeitrag um 0,2 Punkte anheben und läge dann bei einem Gesamtbeitrag von 15,6 Prozent.

Elsner sagte: „Wir sprechen uns dafür aus, dass die Zusatzbeitragsätze zukünftig auch von den Arbeitgebern mitfinanziert werden, und nicht mehr nur allein von den Versicherten.“ Es sei nicht zumutbar, dass die Versicherten alle künftigen Kostensteigerungen im Gesundheitswesen alleine bestreiten müssten. „Wir brauchen die gemeinsame Verantwortung.“ Eine Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der Gesundheitskosten durch Versicherte und die Arbeitgeber würde beide Seiten an den Ausgabensteigerungen beteiligen.

Zum 1. Januar 2015 war der feste Beitragssatz von 15,5 Prozent um 0,9 Punkte auf 14,6 Prozent gesenkt worden. Jeweils die Hälfte davon bestreiten Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Benötigen die Kassen mehr Geld, müssen sie einen zusätzlichen Beitrag selbst bestimmen, den allein die Arbeitnehmer zahlen müssen. Im ersten Jahr lag der durchschnittliche Zusatzbeitrag bei rund 0,9 Prozentpunkten. Für 2016 prognostizierte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) einen Anstieg des durchschnittlichen Zusatzbeitrages um 0,2 Punkte.

Die Grünen verlangten ebenfalls die Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Maria Klein-Schmeink, sagte: „Der erste Anstieg des durchschnittlichen Zusatzbeitrags zum Jahr 2016 ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. Bis 2017 werden wir mit kassenindividuellen Zusatzbeiträgen von bis zu zwei Prozent rechnen müssen.“

Sie fügte hinzu: „Die Beitragsbelastung der Versicherten ist damit so hoch wie nie zuvor in der Geschichte und es ist dabei kein Ende in Sicht.“ Alle Reformen dieses Jahres müssten allein aus den Zusatzbeiträgen der Versicherten getragen werden.

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