Krankenkassen

TK-Chef: Noch Luft bei Rabatten

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Berlin -

Im deutschen Gesundheitssystem kann nach Ansicht des Vorstandschefs der Techniker Krankenkasse (TK), Jens Baas, noch mehr gespart werden. „Ich würde mich wohler fühlen, wenn wir öfter mal diskutieren würden, wie man die Ausgabenseite angehen könnte und nicht immer nur darüber, wie sich zusätzliche Einnahmen generieren lassen. Ich sehe Sparpotenzial im Pharmabereich – zum Beispiel bei den Rabatten – oder bei den Krankenhäusern.“

Laut Baas gibt es nicht nur zu viele Krankenhausbetten in Deutschland, sondern auch eine Menge unnötiger Operationen. Die TK habe zum Beispiel ein Zweitmeinungs-Programm spezifisch für Rückenschmerzen. „Das Ergebnis: 80 Prozent der Eingriffe haben sich als nicht notwendig erwiesen“, so der TK-Chef. Es gebe auch kaum ein Land in der Welt, in dem so viele Herzkatheter geschoben würden wie in Deutschland.

Eine Finanzlücke für die Kassen sieht Baas in der Abschaffung der Praxisgebühr. Diese habe zwar keinen Steuerungseffekt gehabt, sondern sei eher ein Finanzierungsmodell gewesen. Doch natürlich fehlten den Kassen 1,6 Milliarden Euro an Einnahmen.

In den ersten Monaten nach der Abschaffung der Praxisgebühr sei die Zahl der Arzneimittelverordnungen übrigens leicht angestiegen. „Das könnte aber ein Einmaleffekt sein“, so der TK-Chef im Interview mit der Deutschen Presseagentur (dpa).

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