Krankenkassen

TK-Chef: Kassen bezahlen für Fehldiagnosen

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Berlin -

Der Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkasse (TK), Jens Baas, kritisiert das Abrechnungsverhalten von Ärzten. „Manche Krankenkassen bezahlen Ärzte dafür, dass sie ihre Patienten auf dem Papier möglichst krank erscheinen lassen“, sagt Baas der Bild. Die Deutschen Stiftung Patientenschutz kritisiert die Aussage und fordert einen Nachweis.

Dem Bericht zufolge rechnet ein Arzt beispielsweise „schwere“ Diabetes ab, obwohl er eine „leichte“ Form der Krankheit behandelt. Auch aus leichten Erkrankungen der Atemwege wird in den Akten demnach oft ein chronisches Leiden wie Asthma. Baas warnt in diesem Zusammenhang vor steigenden Beiträgen. „Das muss die Große Koalition unterbinden.“

Die Aussagen von Baas verunsicherten gerade alte, chronisch kranke und pflegebedürftige Menschen, kritisierte Stiftungschef Eugen Brysch. Bass solle konkrete Zahlen nennen. Außerdem seien die Kassen gesetzlich verpflichtet, mit den Kassenärztlichen Vereinigungen stichprobenartig zu kontrollieren und Betrüger zu bestrafen. „Der schnelle Ruf nach dem Gesetzgeber weckt eher den Verdacht, dass die Kassen von ihrer eigenen Verantwortung ablenken wollen.“

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