Bestimmte Arzneimittel sollen laut einem Vorstoß der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) schneller zugelassen werden. Der GKV-Spitzenverband kritisiert die Pläne: „Wir dürfen nicht hinter den Sicherheitsstandard zurückfallen, den der Gesetzgeber aufgrund der leidvollen Erfahrung mit dem Contergan-Skandal gesetzt hat“, sagte GKV-Vize Johann-Magnus von Stackelberg dem Spiegel.
Robuste, vergleichbare Studien sind laut Stackelberg entscheidend, um mögliche Nebenwirkungen zu erkennen, bevor ein Medikament in der Regelversorgung eingesetzt wird. Die EMA will dem Bericht zufolge die Prüfverfahren für neue Arzneimittel beschleunigen und einen schrittweisen Marktzugang auch bei anfangs limitierter Studienbasis erleichtern.
Mit PRIME (Priority Medicines) soll demnach vor allem schwerkranken Patienten ein schnellerer Zugang zu neuen Therapien ermöglicht werden. Kritiker sehen darin laut Spiegel finanzielle Vorteile für die Pharmaindustrie und beklagen das Absenken bewährter Standards. Die Kassen fürchten demnach, dass sie für unsichere oder unwirksame Arzneimittel aufkommen müssen.
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