Knieps wird BKK-Chef

Berlin -

Franz Knieps, unter Ulla Schmidt Abteilungleiter im

Bundesgesundheitsministerium (BMG), wird Chef des neuen BKK

Dachverbands. Ab Juli wird der 1956 geborene Jurist oberster Lobbyist

der Betriebskrankenkassen. Damit stärkt er die Betriebskrankenkassen

gegenüber dem GKV-Spitzenverband – an dessen Einrichtung er maßgeblich

beteiligt war.

Knieps ist Jurist und hatte Ende der 1980er Jahre beim AOK Bundesverband angeheuert. Nachdem er 1987/88 vorübergehend für Bundessozialminister Norbert Blühm (CDU) an einer Gesundheitsreform mitwirkte, stieg er beim Kassenverband zum Leiter des Stabsbereichs Politik auf.

2003 machte Schmidt ihren Parteifreund zum Leiter der Abteilung „Gesetzliche Krankenversicherung, Pflegeversicherung“. Dort war er unter anderem an der Einrichtung des Gesundheitsfonds und der Rabattverträge beteiligt. Nach der Bundestagswahl wurde er vom neuen Ressortchef Philipp Rösler (FDP) abserviert, danach war er als Unternehmensberater tätig, zunächst für Wiese-Consult, später für WMP HealthCare.

Ende April wurde der Lobbyist gewordene Beamte im Spiegel als Kronzeuge für die unnachgiebige Apotheker-Lobby zitiert: Die Apotheker seien in allen Parteien verdrahtet, erinnerte sich Knieps zurück an die Jahre 2002/2003. „Die ABDA kann auf Knopfdruck die Republik in Unruhe versetzen, da sind sie die uneingeschränkten Meister.“