Krankenkassen

Barmer: 4,6 Milliarden Euro für Arzneimittel

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Berlin -

Die Barmer GEK hat für 2014 einen Haushalt von 29,6 Milliarden Euro verabschiedet – der Kasse zufolge das bislang höchste Haushaltsvolumen. Der vom Verwaltungsrat beschlossene Haushalt ist im Vergleich zu diesem Jahr um 5 Prozent beziehungsweise 1,4 Milliarden Euro gewachsen. Als wesentlichen Grund für die Steigerung gibt die Kasse die „zu erwartenden höheren Leistungsausgaben“ an.

Überproportionale Steigerungen erwartet die Kasse bei Arzneimitteln: 4,6 Milliarden Euro entfallen im kommenden Jahr auf diesen Bereich. Als hauptsächlichen Grund führt die Barmer die reduzierten Herstellerabschläge an.

Im Bereich der Krankenversicherung veranschlagt die Kasse insgesamt 25,9 Milliarden Euro: Größter Ausgabenblock sind demnach die Krankenhäuser (8,6 Milliarden Euro), gefolgt von den niedergelassenen Ärzten (4,9 Milliarden Euro). Das Haushaltsvolumen der Pflegeversicherung beträgt 2,9 Milliarden Euro.

Holger Langkutsch, Vorsitzender des Barmer-Verwaltungsrates, forderte ein ausreichende Finanzzuweisung aus dem Gesundheitsfonds und politische Verlässlichkeit beim Steuerzuschuss: „Der Steuerzuschuss in Höhe von 14 Milliarden Euro zur Finanzierung versicherungsfremder Leistungen muss in voller Höhe erhalten bleiben.“

Langkutsch begrüßte, dass die Kassen künftig wieder prozentuale Zusatzbeiträge erheben können. Die einheitlichen Pauschalen, die unter Schwarz-Gelb eingeführt worden waren, sollen wieder abgeschafft werden. „Das schafft zusätzliche Handlungsspielräume und fördert den Wettbewerb um die beste Versorgung“, sagte Langkutsch.

Positiv bewertete der Verwaltungsratsvorsitzende die Vorhaben im Bereich Pflege: Die rasche Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und der Ausbau weiterer Betreuungsleistungen seien unerlässlich. Kritisch sieht Langkutsch allerdings den Plan, einen zusätzlichen Pflegevorsorgefonds bei der Bundesbank aufzubauen: „Kapital gedeckte Versicherungssysteme sind wesentlich krisenanfälliger als solidarisch finanzierte.“ Deswegen sei die soziale Pflegeversicherung die bessere Wahl.

Auch die Absicht, Arbeitgeber weiterhin nicht an Kostensteigerungen im Gesundheitswesen zu beteiligen, sieht Langkutsch kritisch: „Einer solch sozial unausgewogenen Politik zu Lasten der Versicherten können wir keine Zustimmung geben.“

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