Die Arzneimittelkosten sind nach Angaben der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) im ersten Quartal „heftig“ angestiegen: Von Januar bis März zahlte die Kasse pro Versichertem 124 Euro für Arzneimittel – 7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im März betrug der Anstieg demnach sogar 12,2 Prozent.
Als Ursache für die höheren Ausgaben sieht die Kasse neben einer starken Grippewelle insbesondere den Kostenanstieg bei Hepatitis C-Medikamenten. Dafür sei im ersten Quartal rund neunmal so viel ausgegeben worden wie in den ersten drei Monaten des Vorjahres. Das bedeute allein in diesem Bereich Mehrausgaben von rund neun Millionen Euro, so die KKH.
Vorstandschef Ingo Kailuweit betonte: „Es hat nichts mit Zweckpessimismus zu tun, wenn man feststellt, dass die Arzneimittelkosten immer weiter aus dem Ruder laufen.“ Er forderte die Politik im Interesse der Beitragszahler auf, gegenzusteuern. In diesem Zusammenhang bezeichnete er etwa den im vergangenen Jahr auf 7 Prozent festgelegten Herstellerrabatt als Fehler. Außerdem machte sich Kailuweit dafür stark, den Preis für neue Arzneimittel vom ersten Tag an den Nutzen für Patienten zu koppeln, statt wie bislang erst nach einem Jahr.
Der Effekt neuer und teurer Arzneimittel zeigte sich bereits im vergangenen Jahr: Die Ausgaben der Krankenkassen für Arzneimittel waren um 9 Prozent auf 31,4 Milliarden Euro angestiegen. Die Zahl der abgegebenen Packungen blieb hingegen nahezu unverändert bei 747 Millionen.
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