Apothekengewerkschaft

Adexa kritisiert GKV-Reform APOTHEKE ADHOC, 05.08.2014 12:10 Uhr

Kritik an der GKV-Reform: Die Apothekengewerkschaft Adexa fürchtet, dass Arbeitnehmer alle Kostensteigerungen selbst tragen müssen. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Im kommenden Jahr greift die im Juni beschlossene GKV-Reform: Der Beitragssatz sinkt auf 14,6 Prozent, der Sonderbeitrag der Arbeitnehmer in Höhe von 0,9 Prozent entfällt. Doch die Apothekengewerkschaft Adexa kann sich darüber nicht freuen: Da der Arbeitgeberanteil bei 7,3 Prozent gesetzlich festgeschrieben werde, müssten die Arbeitnehmer steigende Gesundheitskosten allein schultern.

Mit dem eingefrorenen Arbeitgeberanteil bleibt die Entkopplung der Lohnzusatzkosten von den Gesundheitsausgaben bestehen. Außerdem können die Kassen bei Bedarf künftig individuelle einkommensabhängige Zusatzbeiträge erheben. Die pauschalen Zusatzbeiträge in Euro und Cent entfallen dagegen.

Adexa-Vize Tanja Kratt kritisiert, dass „Schwarz-Rot kein nachhaltiges Finanzierungskonzept für die gesetzliche Krankenversicherung entwickelt hat“. Die Überschüsse würden schnell dahinschmelzen. Dann komme für die Arbeitnehmer das bittere Erwachen: „Sie tragen alle Kostensteigerungen selbst.“

Die Adexa kritisiert, dass sich die Regierungsparteien durch die Hintertür vom Prinzip der paritätischen Finanzierung verabschieden. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) setze einzig und allein auf den Wettbewerb der Kassen. „Letztlich tragen alle Versicherten die Last, sollte sein Konzept nicht aufgehen.“