Im dritten Quartal des Jahres konnten die Krankenkassen einen Überschuss von 96 Millionen Euro erzielen. Trotzdem bleiben sie in den roten Zahlen. Das geht aus einer Veröffentlichung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) hervor. Im ersten Halbjahr hatten die Ausgaben der Kassen die Einnahmen noch um 492 Millionen Euro überstiegen.
Nach den vorläufigen Finanzergebnissen des ersten bis dritten Quartals lagen die Einnahmen der Kassen bei rund 159,06 Milliarden Euro. Demgegenüber standen Ausgaben von rund 159,45 Milliarden Euro. Das Defizit von rund 395 Millionen lässt sich laut BMG dadurch erklären, „dass etliche Krankenkassen ihre Versicherten durch einen niedrigeren Zusatzbeitrag von durchschnittlich 0,83 Prozent an ihren hohen Finanzreserven beteiligt hatten“. Der Sonderbeitrag, den die Versicherten zuvor entrichten mussten, lag bei 0,9 Prozent.
Die Ausgaben pro Versichertem sind von Januar bis September um 3,7 Prozent gestiegen. Damit habe sich der Ausgabenzuwachs abgeflacht, so das BMG. Die Ausgaben für Leistungen stiegen um 3,8 Prozent, die Verwaltungskosten um 2,1 Prozent. Auch für Arzneimittel mussten die Kassen vom ersten bis dritten Quartal 2015 wieder tiefer in die Tasche greifen, sie stiegen um 4,4 Prozent je Versichertem.
Den erneuten Anstieg der Arzneimittelausgaben führt das BMG vor allem auf die neu zugelassenen Arzneimittel zur Behandlung von Hepatitis C zurück. Profitiert hätten die Kassen indes von den Rabattverträgen: Die Einsparungen seien um 13 Prozent gestiegen. Damit liegen sie aktuell bei 2,54 Milliarden Euro.
Das Ausgabevolumen der Kassen für die neu eingeführten Hochpreiser lag in den ersten neun Monaten bei gut einer Milliarde Euro. Insgesamt gaben die Kassen für Arzneimittel vom ersten bis dritten Quartal 27,6 Milliarden Euro aus. Damit hatten die Arzneimittelausgaben einen Anteil von 17 Prozent an den Gesamtausgaben der Kassen.
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