Krankenhäuser

TK: Kliniken in Rheinland-Pfalz am teuersten

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Berlin -

Ob unkomplizierter Leistenbruch, Geburt oder schwere Herztransplantation: Behandlungen im Krankenhaus können von Bundesland zu Bundesland preislich stark variieren. Ohne Grund, meinen die Krankenkassen.

Die Preise für Krankenhausbehandlungen in Deutschland unterscheiden sich regional sehr stark. Für ein und dieselbe Operation bekommen die Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz und im Saarland deutlich mehr Geld als der Durchschnitt und vor allem als die am geringsten vergüteten Kliniken in Hessen. Die Spanne reicht von 3177 Euro in Hessen bis hin zu 3393 Euro in Rheinland-Pfalz. Das geht aus einer Übersicht der Techniker Krankenkasse (TK) hervor. Der Bundesdurchschnitt beträgt danach rund 3215 Euro.

Damit liegt das Preisniveau in Rheinland-Pfalz 5,5 Prozent über dem Bundesdurchschnitt und 6,8 Prozent über dem der hessischen Kliniken. Das Preisniveau lässt sich an den sogenannten Landesbasisfallwerten für 2015 ablesen, die mittlerweile in allen 16 Bundesländern verhandelt und vereinbart wurden.

Die Kostendynamik im Krankenhausbereich werde beim Blick auf die Gesamtausgaben deutlich, so die TK. Allein 2014 beliefen sich die Krankenhausausgaben der Krankenkassen demnach auf rund 68 Milliarden Euro. Im Jahr zuvor lagen die Ausgaben für die rund 2100 Kliniken erst bei rund 64 Milliarden Euro.

Bernd Beyrle, Leiter des Fachbereichs „Stationäre Versorgung“ bei der TK kritisierte: „Auf der einen Seite unterscheiden sich die Preise für die stationäre Behandlung regional sehr stark. Auf der anderen Seite erhalten die Krankenkassen für ihre Versicherten aber einheitliche Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds – egal ob ein Versicherter in Hessen oder Rheinland-Pfalz wohnt. Das passt einfach nicht zusammen.“

Wissenschaftliche Gutachten belegen laut Beyrle, dass zwei Drittel der Preisunterschiede zwischen den einzelnen Ländern ökonomisch nicht zu begründen sind. „Das Argument der Krankenhäuser, dass unterschiedliche Kostenstrukturen eine unterschiedliche Bezahlung der Krankenhausleistungen notwendig machten, ist damit widerlegt“, argumentierte er.

An diesem Montag hört der Gesundheitsausschuss Experten zur Krankenhausstrukturreform von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) an.

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