Tarifverhandlungen

Kommunen mauern bei Ärzte-Gehalt dpa, 18.01.2010 13:12 Uhr

Berlin - 

Die Vertreter von Arbeitgebern und Gewerkschaften treffen sich heute zur ersten Runde der Tarifverhandlungen für die etwa 55.000 Ärzte an kommunalen Krankenhäusern. Schon vor Start der Verhandlungen wiesen die Kommunen Forderungen der Ärzte zurückgewiesen. „Zu einer Gehaltssteigerung von allein linear 5 Prozent führt kein Weg“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Manfred Hoffmann.

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund geht mit einer Forderung von 5 Prozent mehr Geld in die Tarifauseinandersetzung. Zudem sollen die nächtlichen Bereitschaftsdienste um etwa ein Drittel besser als bisher honoriert werden. Laut den kommunalen Arbeitgebern addieren sich damit die Forderungen der Ärztegewerkschaft auf über 8 Prozent. Für die Krankenhäuser bedeutetet dies Mehrkosten von rund 300 Millionen Euro.

Der Vorsitzende des Marburger Bundes, Rudolf Henke, sagte dagegen, bei 5000 unbesetzten Arztstellen müssten auch die kommunalen Arbeitgeber begreifen, „dass die Zeit der Zumutungen vorbei ist“. Dies gelte insbesondere „für den völlig unterbezahlten Bereitschaftsdienst in der Nacht, an Wochenenden und an Feiertagen“. Auch Ärzte richteten sich bei der Wahl ihres Arbeitsplatzes nach der Qualität der Arbeitsbedingungen. So müsse die Bezahlung der Ärzte der steigenden Arbeitsbelastung entsprechen.