Die Apotheker sind im Rahmen der ABDA-Wahlkampagne „Gesundheit Wählen“ um die Aufmerksamkeit ihrer lokalen Politiker bemüht. Briefe werden geschrieben und der persönliche Kontakt gesucht. Bislang haben sich weniger als ein Viertel der Volksvertreter beteiligt. Viel schlimmer ist jedoch, dass manche Antworten ein schauriges Zukunftsbild des Apothekenmarktes zeichnen.
Von Depot- und Teilzeit-Apothekenketten ist etwa die Rede. Gemeinsam mit den Kirchen und der Kommunalpolitik sollten die Standorte betrieben werden. Und immer wieder tauchen parteiübergreifend Apothekenbusse auf, auch wenn diese nicht direkt beim Namen genannt werden. Die Linke spricht von „Fahrapotheken“, die CDU von „rollenden Apotheken“.
Auch wenn Sinn und Nutzen der ABDA-Kampagne für die Apothekerschaft gelegentlich angezweifelt werden, so offenbart sie doch die Unwissenheit vieler Politiker. Scheinbar beliebig werden neue Ideen für die Sicherung der flächendeckenden Versorgung vorgeschlagen. Warum sollten Arzneimittel-Depots nicht auch hierzulande funktionieren, wenn es sie im Ausland bereits gibt? Wie wäre es mit Apotheken in öffentlicher Hand?
Vielleicht haben sich die Volksvertreter zuvor nicht wirklich mit der Situation der Apotheken beschäftigt. Bei soviel Ahnungslosigkeit und Willkür sind die Apotheker fast besser mit einer Standardantwort bedient. Vielleicht liegt in der Unwissenheit aber auch eine Chance, endlich über die reale Situation der Apotheken aufzuklären – damit hätte die ABDA-Kampagne doch etwas genützt.
APOTHEKE ADHOC Debatte