Kommentar

Die Skandalerfinder

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Berlin -

Aufklärung sollte erfolgen. Doch die Zusammenfassung des „Sondergutachtens“ liefert in seiner abgespeckten Version wenig Konkretes und lässt daher viel Raum für Spekulationen. Der Bericht ist wenig erhellend und an mehreren Stellen falsch. Die Kommunikation geriet mit Ansage zum Desaster. Es bleibt ein Rätsel, warum sich die ABDA ohne Not solchen Schaden zufügt.

Es geht der ABDA gar nicht um Aufklärung. Es geht darum, einen Eindruck zu erwecken. Die interne Prüfung wird von der ABDA und ihrem Hausblatt in direkten Zusammenhang zu dem vermeintlichen Datenskandal im Bundesgesundheitsministerium (BMG) gestellt: „Datenklau-Affäre“. Der Prüfbericht gibt das zwar nicht her, aber diese Überschrift war von jeher das Leitmotiv der ganzen Veranstaltung.

Die ABDA-Spitze unternimmt den ziemlich durchsichtigen Versuch, sich wegzuducken, in dem sie nur die eigene Kontrollstruktur schlecht macht. Über die Motivation, sich selbst schlecht aussehen zu lassen, kann man spekulieren.

Spannender ist jedenfalls die Frage: Sind die Strukturen eigentlich „nach Bellartz“ besser geworden? Dessen Abgang ist jetzt zwei Jahre her, und der Hauptgeschäftsführer kann nicht mit Sicherheit sagen, wie man zur nächsten Agentur gekommen ist.

Mit der Erfindung eines Skandals wähnt man sich in der Jägerstraße jetzt in Sicherheit. In Wahrheit ist jetzt alles außer Kontrolle. Die ABDA-Spitze hat gezockt, geblufft. Aber was, wenn die Basis jetzt sehen will?

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