Verschlossene Türen und die Medikamentenabgabe nur über die Notdienstklappe: Das erlebten gestern auch die Kunden in Sachsen-Anhalt. Alle elf Apotheken in Köthen hatten sich den Warnstreiks im Südwesten Deutschlands angeschlossen.

Norbert Tangermann von der Bären-Apotheke hatte seine Aufsteller alle beiseite geräumt und einen Campingtisch hinter der Tür platziert. „Damit ich schneller zur Stelle bin, falls ein Kunde die Notdienstklappe nicht finden sollte“, sagt Tangermann. Er und seine Köthener Kollegen hatten gemeinsam beschlossen, mit zu protestieren.

Die Initiative sei von Norbert Hoffmann von der Stadtapotheke ausgegangen, so Tangermann. Hoffmann hatte ein Rundfax an seine Kollegen geschickt, in dem er nach der Streikbeteiligung fragte. Jeder stimmte dafür. Es sei allen klar gewesen, dass endlich etwas getan werden müsse, so Tangermann. So waren sämtliche Apothekentüren gestern zwischen 8 und 12 Uhr verschlossen.