Koalitionsverhandlungen

ABDA: Vier Wünsche an die neue Regierung

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Berlin -

Pünktlich zur ersten Verhandlungsrunde der Arbeitsgruppe Gesundheit und Pflege hat sich die ABDA mit einem Schreiben an die Gesundheitsexperten gewandt und vier Positionen vorgelegt, die ihr besonders wichtig sind. Die Apotheker fordern unter anderem eine höhere Vergütung und eine Ausweitung des Leistungskatalogs.

Aus Sicht der Apotheker sollte das Honorarsystem weiter ausgebaut werden: „Die ABDA setzt sich für ein in sich stimmiges Apothekenvergütungssystem ein, das regelmäßig überprüft wird“, heißt es in dem Schreiben. Zunächst soll die Vergütung für Rezepturen und die Abgabe von Betäubungsmitteln angehoben werden. „Die Anpassung in diesen Bereichen ist bereits seit vielen Jahren überfällig“, kritisiert die ABDA.

Um Menschen in strukturschwachen Regionen zu helfen, soll aus Sicht der ABDA das Potential der Apotheke vor Ort genutzt werden. „Die ABDA bietet an, das bestehende flächendeckende und patientenorientierte Versorgungssystem der Apotheken hierfür weiterzuentwickeln.“ Dafür soll der Leistungskatalog der Apotheker – in enger Abstimmung mit den weiteren Heilberufen – ausgeweitet werden.

Der ABDA schwebt beispielsweise vor, flächendeckend ein qualitätsgesichertes, honoriertes Medikationsmanagement einzuführen. Außerdem soll die Rolle des Apothekers im Bereich der Arzneimitteltherapiesicherheit gestärkt werden.

Die ABDA fordert, in ein neu zu entwickelndes Präventionsgesetz aufgenommen zu werden. „In diesem Sinne regen wir beispielsweise die Entwicklung eines nachhaltigen Modells zur Förderung der Prävention und zur Erhöhung der Durchimpfungsraten in Abstimmung mit den beteiligten Akteuren an “, heißt es in dem Schreiben. Die ABDA setzt sich außerdem für die Einführung eines einheitlichen Entlassrezeptes ein, um Sektorgrenzen im Entlassmanagement abzubauen.

Die neue Bundesregierung soll aus Sicht der ABDA sicherstellen, dass die Selbstverwaltung funktioniert. „Das zumeist rein an der Finanzierung orientierte Verhandeln der Krankenkassen verschlechtert unserer Ansicht nach die Patientenversorgung in einem nicht mehr hinzunehmenden Ausmaß“, heißt es in dem Schreiben.

Dies betreffe zum Beispiel den Bereich der Retaxierung. Hier gebe es nach langen Verhandlungen immer noch keine Sicherheit für Apotheken. „Hier sprechen wir uns für eine politische Lösung aus“, so die ABDA.

Auch im Bereich der Impfstoffversorgung und bei den Verhandlungen zur Substitutions-Liste hoffen die Apotheker auf Hilfe von der Politik. Hier werde seitens der verhandelnden Krankenkassen beziehungsweise des GKV-Spitzenverbandes immer wieder aufs Neue blockiert, kritisiert die ABDA mit Blick auf die Aut-idem-Liste.

Schließlich fordert die ABDA die neue Regierung auf, an der freiberuflichen Versorgungspraxis festzuhalten. Die Regierung solle ein klares Bekenntnis zu der freiberuflich organisierten und unabhängig durchgeführten pharmazeutischen Versorgung abgeben.

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