Krankenversicherung

Koalition: PKV-Provisionen deckeln APOTHEKE ADHOC, 29.09.2011 09:23 Uhr

Berlin - 

Union und FDP wollen die Vermittlungsprovisionen bei privaten Kranken- und Lebensversicherungen begrenzen. Besonders Neuverträge seien sehr häufig provisionsgetrieben gewesen, heißt es in der Begründung eines entsprechenden Antrages. Zum Jahreswechsel soll die Vergütung nun auf die durchschnittlichen Kosten von acht Monatsbeiträgen beschränkt werden. Die Koalitionsfraktionen wollen Versicherungsvertretern außerdem den Anreiz nehmen, Kunden in den ersten fünf Jahren nach Abschluss in andere Versicherungen zu locken, um erneut Provisionen zu erhalten.

Die Versicherungen kritisierten den Vorstoß der Regierung. In einem Gespräch mit dem Finanzausschuss erklärten sie, die Vergütungen würden in der Regel bei lediglich fünf Monatsbeiträgen liegen, von „Provisionsexzessen“ könne keine Rede sein.

Die Verbraucherschutzorganisation „Bund der Versicherten“ hielt dagegen: Mit Provisionen von bis zu 16 Monatsbeiträgen werde versucht, bestimmte Tarife in den Markt zu bringen. Insgesamt würden viele Menschen ohne vernünftige Beratung in private Krankenversicherungen gelockt und könnten dann nicht mehr in die gesetzliche Krankenversicherung zurückkehren. Die Organisation verlangte eine Begrenzung der Provisionen auf sechs Monatsbeiträge. Bereits im April hatte die Union geplant, die Provisionen zu begrenzen.