„Vereinfachungen“ ja, Umverteilung nein

Knieps gönnt Apotheken das Skonto nicht Laura Schulz, 25.06.2024 16:21 Uhr

Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK Dachverbandes, begrüßt die „strukturellen Anpassungen bei den Vorgaben für die Eröffnung und den Betrieb“, die die Apothekenreform aktuell vorsieht. Foto: BKK DV/ Markus Altmann
Berlin - 

Kommt die Apothekenreform wie geplant? Heute haben die verschiedenen Verbände zumindest noch einmal Gelegenheit, ihre Punkte im Rahmen der Verbändeanhörung im Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorzutragen. Während die Apothekenverbände zum Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) eine zumeist klare Gegenposition einnehmen, gibt es positive Stimmen von den Krankenkassen, so auch vom BKK-Dachverband. Die geplanten „Vereinfachungen“ wie die PTA-Vertretung seien zu unterstützen, so der Verband.

„Wir begrüßen strukturelle Anpassungen bei den Vorgaben für die Eröffnung und den Betrieb. Ressourcen können insbesondere durch die Flexibilisierung der Öffnungszeiten um 19,5 Stunden pro Woche effektiver nach den Bedürfnissen vor Ort eingesetzt werden“, sagt Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK-Dachverbandes. „Vereinfachungen bei der Gründung von Zweigapotheken, einschließlich flexiblerer Arbeitsplatzanforderungen und Dienstbereitschaftsregelungen, tragen ebenso positiv zur Sicherstellung der Versorgung in unterversorgten Regionen bei.“

Andere Punkte des ApoRG würden aber auch die Betriebskrankenkassen kritisch sehen, wie das Skonto, das nun wieder erlaubt werden soll. Weitere Nachlässe, die Großhändler den Apotheken gewähren, seien abzulehnen, „da Rabatte der Versichertengemeinschaft der Versichertengemeinschaft zugutekommen sollten, die letztendlich die Arzneimittel finanziert“, so Knieps.

Knieps wünscht sich zudem „mehr Transparenz innerhalb der Apothekenlandschaft“ und meint damit vor allem den finanziellen Aspekt. „Dafür bedarf es eines neuen Mechanismus, um Gelder künftig zielgerichtet einzusetzen“, so Knieps, und – womit er mit der Apothekerschaft einer Meinung ist: Die geplante Umverteilung ist kein adäquates Modell. Die Umverteilung der Vergütung vom prozentualen Aufschlag hin zum höheren Fixum könne keine Lösung sein, sagt Knieps: „Sie wird grundversorgende Apotheken in der Fläche nicht stärken.“