Mecklenburg-Vorpommern

Knapp acht Prozent der Studienplätze für angehende Landärzte

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Schwerin -

Die von Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) angekündigte Landarztquote für Medizin-Studienplätze in Mecklenburg-Vorpommern soll am Dienstag die nächste Hürde nehmen. Das Kabinett will über den Gesetzentwurf entscheiden, mit dem jährlich 32 der 400 Medizin-Studienplätze in Rostock und Greifswald für Bewerber reserviert werden sollen, die sich verpflichten, nach ihrer Ausbildung mindestens zehn Jahre in einem unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten Gebiet Mecklenburg-Vorpommerns zu arbeiten. Wer vertragsbrüchig wird, soll 250.000 Euro Strafe zahlen, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.

Die 32 Studienplätze entsprechen einer Quote von 7,8 Prozent. Sie soll spätestens zum Wintersemster 2021 eingeführt werden. Nach dem Kabinettsbeschluss werde der „Entwurf eines Gesetzes zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung in Bereichen mit besonderem öffentlichen Bedarf des Landes Mecklenburg-Vorpommern“ dem Landtag zur Entscheidung vorgelegt.

„Die Sicherstellung der wohnortnahen hausärztlichen Versorgung und damit einhergehend die Bekämpfung des drohenden Ärztemangels insbesondere auf dem Land sind große Herausforderungen des Gesundheitssystems“, erklärte Glawe. Er zeigte sich unter Hinweis auf die Entwicklung in Nordrhein-Westfalen zuversichtlich. Dort hätten sich auf etwa 170 nach dem dortigen Landarztgesetz zu vergebene Medizinstudienplätze mehr als 1300 Abiturienten beworben.

Durch die Landarztquote sollen Bewerber eine Chance auf einen Medizinstudienplatz bekommen, die kein Einserabitur haben. Sie müssen in Auswahltestes und Gesprächen nachweisen, dass sie für den Arztberuf geeignet sind. In Mecklenburg-Vorpommern praktizieren nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung aktuell etwa 1200 Hausärzte. Mehr als ein Drittel von ihnen sind zwischen 50 und 59 Jahren alt und gehen voraussichtlich in sechs bis 15 Jahren in den Ruhestand.

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