Diabetologen kritisieren Lauterbach-Reform

Knapp 50.000 Unterschriften gegen GVSG

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Berlin -

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gefährdet mit dem Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) die Versorgung von 11 Millionen Diabetikern, warnt der Bundesverband Niedergelassener Diabetologen (BVND). Der Verband hat deshalb eine Petition auf change.org gestartet, die bisher von rund 48.200 unterzeichnet wurde. Darüber hinaus plant der BVND eine Informationskampagne, um auf die Risiken für diabetologische Praxen und Patienten aufmerksam zu machen. Damit soll auch die Petition bis Anfang September unterstützt werden.

„Über 50.000 Unterschriften haben wir schon und es werden täglich mehr. Vielen Praxen und vor allem auch unseren Patientinnen und Patienten ist immer noch nicht bewusst, welche Bedrohung der Versorgung in diesem Gesetzesentwurf steckt“, betont Dr. Toralf Schwarz, Vorsitzender des BVND. Man wolle die Sommermonate nutzen, um Mitglieder sowie Patientinnen und Patienten für die Problematik zu sensibilisieren.

Kernprobleme des Gesetzentwurfs seien unter anderem die geplante Umstellung von Quartals- auf Jahrespauschalen für die Versorgung chronisch Kranker. Zudem sollen die Vorhaltepauschalen an bestimmte Kriterien geknüpft und gestaffelt ausgezahlt werden. „Einige dieser Kriterien sind für typische diabetologische Schwerpunktpraxen kaum umsetzbar. Wir fordern daher, den Status als Schwerpunktpraxis als alternatives Kriterium aufzunehmen“, erklärt Schwarz. Diese Auffassung teilen auch die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV).

Unterschriftenpaket an das BMG

Zusätzlich zur Petition will der BVND den Praxen Material zur Verfügung stellen, um die Patientinnen und Patienten zur Teilnahme an der Petition zu motivieren. Geplant sei, dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) Anfang September ein entsprechendes Unterschriftenpaket zu überreichen, um den Anliegen chronisch kranker Menschen und der sie betreuenden Ärztinnen und Ärzte erneut Gehör zu verschaffen.

Auch die gezielte Ansprache von Akteurinnen und Akteuren in der Gesundheitspolitik soll fortgesetzt werden. „So gut das Ansinnen des Gesetzes auch ist: vielen Politikerinnen und Politikern sind die Tragweite dieses Gesetzesvorhabens und die konkreten Auswirkungen für die medizinische Versorgung gar nicht bewusst. Auch hier müssen und werden wir aktiv werden“, betont Schwarz.

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