Krankenhaushonorare

Kliniken: Mehr Geld für XXL-Patienten

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Diabetes, kaputte Gelenke, hoher Blutdruck und Herz-Kreislauf-Probleme – stark adipöse Patienten schleppen außer ihren Pfunden meist jede Menge Krankheiten mit sich herum. Für Krankenhäuser und Rettungsdienste in Deutschland sind fettleibige Menschen allerdings nicht nur medizinisch eine Herausforderung. Sie müssen sich auch mit ihrer Ausstattung auf XXL-Leibesumfang einstellen – und fordern regelmäßig mehr Geld.

„Operationstische und Krankenbetten müssen im Schwerlast-Format angeschafft werden, Spezialrollstühle sind nötig, auch extra-lange Spritzenkanülen, die durch eine dicke Fettschicht dringen“, beschreibt ein Sprecher von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) die Situation.

Die Kliniken lassen sich die XXL-gerechte Ausrüstung einiges kosten. Von rund 600 Millionen Euro jährlichen Zusatzkosten spricht die DKG. Eingeschlossen seien dabei nicht nur Medizintechnik und Geräte, sondern auch die oft höhere Medikamentendosierung bei Schwerlast-Patienten.

„Ein Spezialrollstuhl, der 320 Kilo aushält, kostet fast das Zehnfache wie ein herkömmlicher Rollstuhl“, schildert ein Sprecher des Universitätsklinikums Jena. Kleine Krankenhäuser halten meist nur einzelne XXL-Spezialbetten vor und leasen bei Bedarf weitere. Problem laut DKG: In den Fallpauschalen der Krankenkassen würden diese Zusatzkosten „nicht ausreichend“ berücksichtigt.

 

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