Nicht nur Ärzte und Apotheker protestieren, sondern auch die Kliniken schicken ihre Mitarbeitenden auf die Straße. Zum Protesttag „Stoppt das Krankenhaussterben“ sind am kommenden Mittwoch Demos und Kundgebungen in Berlin und sechs weiteren Städten geplant.
Am 20. September werden die deutschen Krankenhäuser bundesweit für einen umfassenden Inflationsausgleich und gegen die anhaltende Unterfinanzierung der Kliniken demonstrieren. Die zentrale Kundgebung findet in Berlin vor dem Brandenburger Tor statt. Vertreterinnen und Vertreter der Klinikbetreiber und der Beschäftigten werden auf der Kundgebung über die angespannte wirtschaftliche Lage der Kliniken aus ihrer Perspektive berichten.
Aus Berlin und umliegenden Krankenhäusern haben sich bereits zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet. Weitere Kundgebungen finden zur gleichen Zeit in Stuttgart, Saarbrücken, Frankfurt am Main, Mainz, Düsseldorf und Hannover statt.
Laut Deutscher Krankenhausgesellschaft (DKG) sind die Kliniken so gefährdet wie nie zuvor. Kaum noch ein Krankenhaus könne seine Ausgaben aus den laufenden Einnahmen begleichen. Die extrem gestiegenen Preise zwingen laut DGK viele Kliniken in die Knie, einen Inflationsausgleich lehne die Bundesregierung weiterhin ab.
Die Folge: Krankenhäuser müssten mehr Kredite aufnehmen, sich überschulden, oder sie gingen insolvent und müssten schließen. „Das gefährdet zunehmend die Versorgung. Wege in die nächste Notaufnahme werden länger, Besuche komplizierter. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Krankenhäusern wollen weiterhin alle Patientinnen und Patienten gut und flächendeckend versorgen. Helfen Sie uns, damit wir Ihnen auch in Zukunft noch helfen können.“
Zuletzt hatten am vergangenen Freitag die MFA ebenfalls vor dem Brandenburger Tor für mehr Geld für die Praxen demonstriert. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) will am Donnerstag auf ihrer Vertreterversammlung über weitere Maßnahmen abstimmen. Der Virchowbund als Verband der Niedergelassenen plant einen Protesttag für den 2. Oktober. Die Abda will nach dem erfolgreichen Protesttag am 14. Juni erneut Maßnahmen ergreifen: Am 27. September sollen die Apotheken für drei Stunden geschlossen bleiben – die Teams sollen der Video-Ansprache von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) beim Deutschen Apothekertag (DAT) zuhören.
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