Kliniken befürchten Katastrophenjahr dpa, 25.01.2008 11:46 Uhr
Die Krankenhäuser haben wegen knapper Kassen vor einem „Katastrophenjahr“ 2008 mit spürbaren Auswirkungen für die Patienten gewarnt. Explodierende Energie- und Sachkosten, mögliche Tarifsteigerungen sowie der mit der jüngsten Gesundheitsreform beschlossene Sparbeitrag rissen eine milliardenschwere Lücke bei den Kliniken, sagte der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Dr. Rudolf Kösters. Die Patienten müssten sich auf noch mehr Mangel an Zuwendung einstellen.
Hintergrund der Warnungen sind noch ausstehende politische Entscheidungen im Hinblick auf eine neue Krankenhausfinanzierung im kommenden Jahr. Heute werden die Leistungen der Kliniken nach Behandlungspauschalen bezahlt. Von 2009 an soll die Klinik-Vergütungen an das Preisniveau im jeweiligen Land angepasst werden. Kösters forderte, die Deckelung der Krankenhausausgaben auf den Zuwachs der Grundlohnsumme abzuschaffen. Für mehr Leistungen müsse es auch mehr Geld geben.
Kösters wandte sich entschieden gegen das Modell von Rabattverträgen bei Kliniken. Dabei soll Krankenkassen erlaubt werden, die günstigsten Kliniken mit der Versorgung zu beauftragen. Nach Studien von Wirtschaftsforschern wird künftig ein Drittel der deutschen Krankenhäuser nicht kostendeckend arbeiten können. Viele Krankenhausträger reagieren mit Spezialisierung und Zusammenlegungen.