Ärztehonorar

Klinikärzte streiken weiter

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An vielen kommunalen Krankenhäusern ist auch am Dienstag nur ein eingeschränkter Betrieb möglich gewesen. Ärzte setzten ihren Arbeitskampf für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen fort. Allein in Bayern legten nach Angaben der Ärztegewerkschaft Marburger Bund wieder mehrere tausend Mediziner die Arbeit nieder. Betroffen waren auch städtische Kliniken in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Am Montag waren zu Beginn des unbefristeten Streiks rund 15.000 Ärzte an 200 Kliniken bundesweit ihren Arbeitsplätzen ferngeblieben. Der Marburger Bund fordert 5 Prozent mehr Gehalt für die bundesweit 55.000 Ärzte an rund 700 kommunalen Krankenhäusern. Die Arbeitgeber hatten zuletzt 2,9 Prozent mehr Geld für 33 Monate bei höheren Vergütungen für Bereitschaftsdienste vorgeschlagen.

Die Notfallversorgung sei sichergestellt. Termine von Patienten, bei denen keine medizinische Dringlichkeit bestehe, würden jedoch verschoben, hieß es etwa in Bayern.

In Baden-Württemberg wurde am Dienstag an knapp 30 Kliniken gestreikt. An 10 Krankenhäusern, die am Montag von dem Arbeitskampf betroffen waren, sei hingegen wieder Normalbetrieb, sagte eine Sprecherin des Marburger Bundes. Grund sei die dünne Personaldecke der zumeist ländlichen Klinken, die einen Arbeitsausstand über mehrere Tage nicht zulasse.

In Nordrhein-Westfalen sollen die Streiks am Mittwoch ausgeweitet werden. Insgesamt werde dann mehr als die Hälfte der rund 65 Kliniken in kommunaler Trägerschaft bestreikt, sagte ein Sprecher der Ärztegewerkschaft. An den Protesten beteiligten sich nach Schätzungen der Gewerkschaft weit mehr als die Hälfte der landesweit rund 6500 Ärzte an kommunalen Kliniken.

Die nächste bundesweite Demonstration ist am Donnerstag in Stuttgart geplant. Die Gewerkschaft will am Freitag entscheiden, ob der Ausstand fortgesetzt wird. Die Tarifverhandlungen waren Anfang April gescheitert. Nicht gestreikt wird in Hamburg und Berlin. Dort wurden bereits Tarifverträge vereinbart.

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